Energie
Votum für Solaranlagen auf Baudenkmälern
Potsdam (epd) - Nach Kulturministerin Manja Schüle (SPD) spricht sich auch Brandenburgs Landeskonservator Thomas Drachenberg für Solartechnik auf Kirchendächern aus. Das Anbringen von Solaranlagen sei zu ermöglichen, sagte er den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“. Dabei müsse auch weiterhin geprüft werden, ob etwa ein historischer Dachstuhl aus dem 14. Jahrhundert dafür geeignet ist, eine Solaranlage zu tragen.
Es sei bereits jetzt möglich, auf denkmalgeschützten Gebäuden Solaranlagen zu installieren, fügte der Landeskonservator hinzu. Angesichts der zu erwartenden Vielzahl der Anträge werde es eine Gesetzesänderung geben, die sich derzeit in der parlamentarischen Diskussion befinde. Damit solle der CO2-freien Energieversorgung der Vorrang gegeben werden. Dadurch werde der Denkmalschutz nicht ausgesetzt: „Es geht vielmehr darum, dass der vorhandene Spielraum genutzt wird.“
Zwei Prozent der brandenburgischen Bausubstanz stehen laut dem Landeskonservator unter Denkmalschutz. Bei Baudenkmälern wie dem Schloss Sanssouci in Potsdam werde vermutlich aufgrund von dessen Zugehörigkeit zum Unesco-Weltkulturerbe „zumindest im sichtbaren und kompositorisch bedeutenden Bereich keine Solaranlage möglich sein“, sagte Drachenberg.
Im Zusammenhang mit dem Bau von Windkraftanlagen wies Drachenberg auf den gebotenen Schutz der Wirkung von raumbildenden Denkmälern wie etwa Stadtanlagen und Kirchen hin: „Hinter einer großen Stadtpfarrkirche, die man schon aus vielen Kilometern Entfernung sieht, sollte sich nicht ein optisch noch größeres Windrad drehen und den Anblick zerstören.“
Autor:Katja Schmidtke |
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