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Friedensgebet mit "Spaziergängern"
Wenn Bibelworte zusammenführen

Superintendent Henrich Herbst neben dem Nagelkreuz | Foto: Willi Wild
  • Superintendent Henrich Herbst neben dem Nagelkreuz
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Es sei für einige Teilnehmer anstrengend gewesen, die unterschiedlichen Positionen auszuhalten, berichtet Superintendent Henrich Herbst über die Reaktionen nach dem ersten Friedensgebet vor der Weimarer Stadtkirche auf dem Herderplatz.

Von Willi Wild

Etwa 150 Menschen waren der Einladung von Kirchenkreis und Kirchengemeinde gefolgt. Sichtbarer Mittelpunkt der Andacht war das Nagelkreuz von Coventry. Ein Symbol für Versöhnung aus Nägeln der 1940 von deutschen Bombern zerstörten Kathedrale im englischen Coventry.

Unter den Teilnehmern waren nach Herbsts Worten neben Gemeindegliedern auch sogenannte Spaziergänger, die montags in Weimar gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten sowie Mitglieder eines Bürgerbündnisses, das Gegendemonstrationen organisiert. Hintergrund des Friedensgebets, so der Superintendent, war eine Anfrage des Bürgerbündnisses an die Kirchengemeinde, sich an den Gegendemonstrationen zu beteiligen. Da man aber einer weiteren Polarisierung keinen Vorschub leisten wollte, hätten sich der Gemeinde- und Kreiskirchenrat einstimmig für das gemeinsame Gebet für den Frieden entschieden.

Zeugnisse der Betroffenheit wurden von einer Krankenschwester und dem Weimarer Oberbürgermeister Peter Kleine vorgetragen. Darin ging es um Meinungsfreiheit und gegen Ausgrenzung. Der liturgische Rahmen mit Lesung, Auslegung, Gebet, Gesang und Segen habe die Menschen unterschiedlicher Ansichten zusammengebracht, so Herbst. Er sei selbst über die gute Resonanz und das friedliche Miteinander überrascht gewesen. Die gedruckten Liedzettel hätten nicht ausgereicht. Nach der gelungenen Premiere beraten Kirchenkreis und -gemeinde über eine Fortsetzung.

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Online-Redaktion

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