Kirchliche Stimmen zu Ostern
"Wir brauchen sie bitter nötig"
Magdeburg (epd). Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, hat zu Vertrauen in die Möglichkeit von positiven Veränderungen aufgerufen. „Ich glaube an Wunder. Ich meine nicht die kleinen, sondern die ganz großen. Ich vertraue darauf, dass sich die Dinge ganz grundlegend ändern, und zwar zum Guten“, sagte er in seiner Osterbotschaft. Diese Haltung basiert laut Bischof auf der biblischen Ostergeschichte.
Ostern sei die unglaublichste Geschichte der Welt, betonte Kramer: „Sie ist unglaublich, phantastisch und wundervoll.“ Jesus sei durch den Tod hindurchgegangen und auferstanden in ein neues Leben. Dies könne der Mensch nicht begreifen, sondern nur staunend annehmen. Es sei das Wunder der Liebe, das mächtiger und kraftvoller sei als alles, das der Mensch kenne.
Wer auf diese Liebe vertraue, werde Teil dieses Wunders, denn damit ändere sich alles. „Wir trauen nicht der Angst. Sondern wir setzen auf die auferstandene Liebe, auf dieses neue Leben.“ Dann seien die Menschen frei, all denen zu helfen, die noch in Angst seien, sagte der Landesbischof. Kramer traut dieser Liebe nach eigenem Bekunden zu, dass sie Menschen und ganze Systeme verändert.
Aus Sicht der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, wird dieses Jahr der Osterjubel leiser sein. Corona und der Ukraine-Krieg bringen die Menschen in eine «seelisch arg belastende Gemengelage», sagte die westfälische Präses. Der Ausruf «Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!» wäre sonst «schamlos, ja, er könnte sich anhören, als sei er eine Gotteslästerung».
Sie glaube an die Auferstehung aus dem Tod, an das Ende von Gewalt und Krieg, sagte Kurschus. «Und ich wünsche mir, dass es viele sind und dass es mehr werden, die das mit mir zusammen glauben. Jetzt erst recht.» Die biblischen Ostergeschichten träfen mitten hinein in enttäuschte Glaubenszweifel, sagte sie: «Die österliche Botschaft ist keine Schönwetterangelegenheit, sie bricht sich nur langsam Bahn inmitten von Not und Tod und löst keineswegs automatisch Jubel aus.»
Kurschus berichtete von alten Menschen, die sich an ihre persönlichen Fluchtgeschichten aus dem Zweiten Weltkrieg erinnern. Sie höre von Retraumatisierungen, sagte die EKD-Ratsvorsitzende. Die alten Menschen mit ihren Kriegserfahrungen seien «gerade jetzt ungeheuer wichtig», sagte Kurschus: «Sie, die am eigenen Leibe erlebt haben, was Krieg bedeutet, müssen uns jetzt warnen. Wir brauchen sie bitter nötig mit ihrer Stimme, die eindringlich zum Frieden ruft.»
Auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat das christliche Osterfest als Quelle der Heilung und Erneuerung bezeichnet. Gerade in einer Zeit, wo viele Menschen an der Weltlage verzweifelten, sei der Glaube an die Auferstehung Jesu von den Toten ein Zeichen der Hoffnung und des neuen Lebens, erklärte der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca in seiner Osterbotschaft. Dieser Glaube könne die Welt zu Einheit und Versöhnung führen.
«Wenn wir uns umschauen, sehen wir nur Zeichen von Zerstörung und Tod, räumte der rumänisch-orthodoxe Priester Sauca ein: »Die Zahl der Opfer von ökonomischer und ökologischer Ungerechtigkeit steige weltweit an.« Sauca zufolge habe sich die Kluft zwischen Armen und Reichen sowie zwischen Verwundbaren und Mächtigen in der Corona-Pandemie vergrößert.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat das christliche Osterfest als Quelle der Heilung und Erneuerung bezeichnet. Gerade in einer Zeit, wo viele Menschen an der Weltlage verzweifelten, sei der Glaube an die Auferstehung Jesu von den Toten ein Zeichen der Hoffnung und des neuen Lebens, erklärte der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca in seiner in Genf verbreiteten Osterbotschaft. Dieser Glaube könne die Welt zu Einheit und Versöhnung führen.
«Wenn wir uns umschauen, sehen wir nur Zeichen von Zerstörung und Tod, räumte der rumänisch-orthodoxe Priester Sauca ein: »Die Zahl der Opfer von ökonomischer und ökologischer Ungerechtigkeit steige weltweit an.« Sauca zufolge habe sich die Kluft zwischen Armen und Reichen sowie zwischen Verwundbaren und Mächtigen in der Corona-Pandemie vergrößert.
Autor:Online-Redaktion |
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