Vor 30 Jahren wurde der "Brief aus Weimar" veröffentlicht
Zeichen der Zeit
Weimar (G+H) - An den "Brief aus Weimar", der vor 30 Jahren, am 10. September 1989, veröffentlicht wurde, erinnert die Mitteldeutsche Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" in ihrer aktuellen Ausgabe (zum 8. September). In dem Brief wird eine Erneuerung der Ost-CDU und politische Reformen in der DDR gefordert. Das Schreiben entstand in der Redaktion der Kirchenzeitung, wurde von dort aus vervielfältigt und an die CDU-Mitglieder versandt. Bei einer Pressekonferenz am Rande der Synode des DDR-Kirchenbundes in Eisenach, am 17. September 1989, gelangte das Schreiben in die Westmedien.
Der "Brief aus Weimar"
Im Spiritus-Umdruck-Verfahren "Ormig" wurde der "Brief aus Weimar" in der Redaktion der Kirchenzeitung vervielfältigt. Lesen Sie den Wortlaut des Zeitdokuments in voller Länge. Jetzt "Brief aus Weimar" lesen.
In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung kommt einer der Initiatoren, der frühere Chefredakteur von "Glaube+Heimat" und spätere erste Landtagspräsident Thüringens, Gottfried Müller, zu Wort. "Es kam mir darauf an, nicht über den Hauptvorstand, sondern über die Basis zu operieren. Es war ja programmatisch, dass das Dokument … in erster Linie an die Mitglieder gerichtet ist." Mit der Formulierung "Wir sind davon überzeugt, dass die Partei mehr vermag, als sie sich bis jetzt zutraut" rüttelte das Schreiben an der führenden Rolle der SED, das seit 1968 in der DDR-Verfassung verankert war. Zu den Unterzeichnern gehörte auch die damalige Ramsaler Pastorin und spätere Thüringer Ministerpräsidentin, Christine Lieberknecht.
Autor:Beatrix Heinrichs |
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