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Zugang zu Altenheimen erleichtern
Angehörige werden immer verzweifelter

Foto: pixabay.com/ sabinevanerp

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich trotz der Corona-Gefahr für einen leichteren Zugang zu Menschen in Pflege- und Altenheimen ausgesprochen. Wo immer es möglich sei, müsse man den Angehörigen mit Schutzkleidung «Zugang zu ihren Lieben verschaffen», sagte der bayerische Landesbischof in einer auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft.
Zudem müsse, wo immer es möglich sei, den Bewohnerinnen und Bewohnern der Heime selbst die Entscheidung gegeben werden, «wie viele Risiken sie eingehen wollen». In Bayern und anderen Bundesländern besteht weiter ein Besuchsverbot für Altenheime und Pflegeeinrichtungen, Erleichterungen werden derzeit geprüft. «Viele Angehörige werden immer verzweifelter», fügte Bedford-Strohm hinzu: «Weil dies nie nachzuholen sein wird, dass sie ihren Eltern in diesen Tagen Beistand leisten.»
Den Heimleitungen sei kein Vorwurf zu machen, betonte der Landesbischof. «Sie tun ihr Bestes, um in den schwierigen Abwägungen die richtigen Entscheidungen zu treffen.» Die gehäuften Todeszahlen in manchen Heimen hätten gezeigt, dass das Ansteckungsrisiko real sei. Aber es gehe eben auch nicht, dass Angehörige in den letzten Lebenstagen und Lebenswochen ihre Eltern nicht besuchen können. Der Satz «Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren» aus den zehn Geboten gehöre «wahrscheinlich zu den persönlichsten Sätzen der Bibel», sagte Bedford-Strohm: «Vater und Mutter haben wir alle.» Auch wenn das Verhältnis zu den eigenen Eltern sehr unterschiedlich sein könne, «so spüren wir doch alle diese enge Verbindung». Deswegen sei es jetzt so schlimm, wenn Angehörige in den Pflege- und Altenheimen ihre Eltern nicht besuchen können.
Auch der Kulturbeauftragte der EKD, Johann Hinrich Claussen, warnt vor den gravierenden seelischen Folgen der Kontaktverbote in Pflegeheimen und Krankenhäusern. (epd)

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Online-Redaktion

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