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Flüchtlingshilfe
Ein "NesT" für Menschen in Not

Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Doch viele Menschen können nicht in den Ländern bleiben, in die sie zuerst geflüchtet sind. weil ihnen auch dort Verfolgung oder Diskriminierung drohen, ihre Freiheit oder Gesundheit bedroht sind.

Von Oliver Gierens

Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) sind weltweit schätzungsweise zwei Millionen Menschen davon betroffen. Für sie braucht es ein "Resettlement", also die legale Einreise in einen Drittstaat.

Für sie hat die Bundesregierung das humanitäre Aufnahmeprogramm "Neustart im Team" – abgekürzt "NesT" – für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge auf den Weg gebracht. Dabei wählt das UNHCR betroffene Personen in den jeweiligen Erstaufnahmestaaten – aktuell Ägypten, Jordanien, Kenia, Libanon, Niger und Pakistan – aus und ermöglicht ihnen die Einreise nach Deutschland. Die Aufnahme ist an die Unterstützung durch eine Mentoring-Gruppe vor Ort gebunden. Wenn sich mindestens vier Personen zu einer Gruppe zusammenschließen, kann sich diese verpflichten, Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung zu stellen und diese darüber hinaus praktisch zu unterstützen, beispielsweise bei Behördengängen, der Eröffnung eines Bankkontos oder der Anmeldung an einer Schule. Die Flüchtlinge erhalten einen Aufenthaltstitel für zunächst drei Jahre und Leistungen nach Sozialgesetzbuch.

"Dieses Programm eröffnet die Möglichkeit, sich zu engagieren", sagt auch Ralf-Uwe Beck, Pressesprecher der EKM. Zwar unterstütze die Landeskirche das "NesT"-Programm nicht direkt, aber sie werbe dafür, Menschen in Not aufzunehmen. Innerhalb der EKM gibt es drei Mentoring-Gruppen, die bisher Flüchtlinge im Rahmen von "NesT" aufgenommen haben – in Biere bei Magdeburg, in Nordhausen und Salzwedel. Laut Beck werde die EKM bei Bedarf Unterstützung anbieten, wenn sich Kirchengemeinden dazu entschließen sollten, Flüchtlinge im Rahmen des Programms aufzunehmen – beispielsweise durch Kollekten oder Spendenaufrufe.

Die Vernetzung interessierter Gemeinden ist kürzlich von der Landeskirche bei einem Online-Treffen initiiert worden. Damit sollte das Programm bekannter gemacht werden.

In Nordhausen hat sich im vergangenen Jahr Ursula Löw bereiterklärt, eine vierköpfige Familie aus dem Sudan bei sich aufzunehmen – Vater und Mutter sowie zwei Mädchen im Alter von vier und sieben Jahren. Erst habe die Sudanesin etwas schüchtern gewirkt, doch dann habe sich gezeigt, dass sie fließend Englisch spreche, erzählt Löw. Das mache die Verständigung erheblich leichter.

Autor:

Oliver Gierens

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