Kommentar
Kirche muss aufwachen
Von Chris Böer
Der Evangelische Kirchentag ist immer Glaubensfest und Zeitansage in einem – in diesem Jahr vor allem zur Klimafrage. Denn im Kampf um den Klimawandel und den Einsatz für Klimagerechtigkeit geht es um nicht weniger als die Verantwortung der Christen für die Zukunft der Erde und die Menschen im globalen Süden. Sich einzusetzen für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ist viel mehr als nur ein Fortsetzen des Konziliaren Prozesses. Es bedarf eines Umdenkens und einer Neuausrichtung des weltweiten Zusammenlebens im Sinne einer sozial-ökonomischen Transformation.
Dazu braucht es Formen der Zusammenarbeit, weshalb die evangelischen und katholischen Kirchen im Frühjahr 2018 das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit gegründet haben. Es verfolgt das Ziel, eine neue Qualität ökumenischer Vernetzung, Qualifizierung und des Austausches zum Thema Klimagerechtigkeit zu schaffen, und will zudem die thematische Arbeit theologisch und spirituell einordnen.
Was müssen die Kirchen konkret tun? Ihr Handeln dahingehend anpassen, dass weniger CO ausgestoßen wird. Dazu gehört eine möglichst CO-neutrale Mobilität zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem öffentlichen Nahverkehr oder der Bahn. Dienstwagen sollten flächendeckend auf E-Mobilität umgestellt und Flugreisen soweit wie möglich vermieden werden. Kirche sollte den schnellen Ausstieg aus der Kohle fordern und selbst erneuerbare Energien nutzen. Mit energetischen Gebäudesanierungen lässt sich der Energieverbrauch teils drastisch reduzieren. Wichtig ist auch, die eigene Beschaffung hinsichtlich einer Ethik des Genug zu hinterfragen.
Der Gastautor koordiniert das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit.
Autor:Online-Redaktion |
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