Angemerkt
Mehr als nurRadfahren
Ja, mir san mi’m Radl da“ tönte Anfang der 1970er-Jahre ein volkstümlicher Schlager in bayrischer Mundart vielerorts aus dem Radio. Und Jahre später sangen die Prinzen eine Lobhymne auf, ja eine Liebeserklärung an das Fahrrad und prophezeiten: „Nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da“.
Von Claudia Crodel
In den letzten Jahren hat das Fahrradfahren einen besonderen Aufschwung genommen. In der Coronazeit stiegen viele auf dieses Verkehrsmittel um aus Angst vor Ansteckung in öffentlichen Verkehrsmitteln, um fit zu bleiben oder weil wenig andere Freizeitbeschäftigungen möglich waren. Das Fahrrad gilt zudem als umweltbewusst, klimaschonend und als aktive Mobilität. Doch vielerorts fehlen angemessene Radwege, die Dörfer verbinden oder sicher durch Städte führen. Egal, ob E-Bike oder Muskelkraft, Radfahren ist noch viel mehr: Es ist langsamer als Autofahren, man nimmt die Umwelt anders wahr, kann auf Radtouren die Natur, Gottes Schöpfung anders wahrnehmen und genießen, tut etwas für seine Seele, wenn man nicht nur auf Kilometersammeln aus ist und dabei vergisst, nach links und rechts zu schauen. Man kann so viel entdecken.
Mittlerweile gibt es viele Radwegekirchen und -kapellen. Über 50 sind es auf EKM-Gebiet. Es wäre schön, wenn noch mehr offene Kirchen zu Einkehr und Innehalten einladen, mit ihren Kunstschätzen und mit dem Leben in den Kirchengemeinden bekannt machen würden. Schön ist es, wenn es Gelegenheit für gute Gespräche gibt. Bei heißen Sommertemperaturen sorgt der Aufenthalt zwischen dicken Kirchenmauern zudem für angenehme Abkühlung. Ob man immer schneller da ist, sei dahingestellt. Aber: Seien Sie Genießer, fahren Sie Fahrrad, wenn Sie es können. Tun Sie zugleich etwas für Körper und Seele!
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Autor:Online-Redaktion |
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