Reformator am Haken
»Bewaffneter Friede«: Vom Fürstenknecht zum Anführer der »frühbürgerlichen Revolution«. In den späten Jahren der DDR missbrauchte die SED Luther für ihre Zwecke. Das entfremdete die Kirche von ihrem Reformator.
Von Gisa Bauer
Mit Herrn Luther ist alles in Butter« – so reimte 1983, im Jahr der »Martin Luther Ehrung der Deutschen Demokratischen Republik« anlässlich dessen 500. Geburtstags das Ostberliner Kabarett »Die Distel« und spottete weiter: »Wer immer noch glaubt der Martin sei für unser Geschehn / philosophisch gesehn / nicht ganz legitim – der Genosse Erich steht hinter ihm.« (Quelle: Der Spiegel 10/1983, 103–110) Der Genosse Erich stand also hinter Luther, und zwar derartig dicht, dass die Kirche nicht mehr recht über ihren Reformator verfügen konnte.
Autor:Online-Redaktion |
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