LWB-Treffen
Von Krakau in die Gemeinden
In Leipzig fand am vergangenen Freitag der Fachtag Ökumene statt. Er war zum Austausch der Eindrücke nach der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Krakau gedacht. Herauskristallisiert wurden die Schwierigkeiten, aber auch Gemeinsamkeiten der lutherischen Kirchen weltweit.
Von Maxi Konang
30 Haupt- und Ehrenamtliche, die sich für Ökumenefragen interessieren, kamen der Einladung der EKM und der sächsischen Landeskirche nach und besuchten die Nachfolgeveranstaltung der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), die Mitte September letzten Jahres in Krakau stattfand. Im Andachtsraum der katholischen Propsteikirche ging es darum, die Ergebnisse und Erfahrungen, die in Krakau gesammelt wurden, vorzustellen und miteinander zu teilen. Daher war die Veranstaltung niederschwellig angelegt und offen für Jedermann aus beiden Landeskirchen.
Mit Blick auf die vergangene Vollversammlung werde klar, dass man beim LWB aufgrund der lutherischen Tradition zwar gemeinsame Bezugspunkte habe, aber der Glaube werde kulturell ganz unterschiedlich gelebt, so Charlotte Weber, Ökumenereferentin der EKM. „Diese Unterschiede, wie man in den einzelnen Ländern das Christsein leben kann und welche Rolle Kirche in der Gesellschaft hat, sind ganz vielfältig. Und da kommt man dann bei vielen Fragen – was sind die Aufgaben von Kirche oder welchen Einfluss hat das christliche Leben auf den Alltag –miteinander ins Gespräch, das ist die Herausforderung.“, sagt die Ökumenereferentin.
Am vergangenen Freitag waren daher verschiedene Stimmen des Lutherischen Weltbundes zu hören; so wurde zum Beispiel Astrid Kleist, bis 2023 Vizepräsidentin des LWB für die Region Mittel- und Westeuropa, per Videoschalte dazugeholt; sie teilte ihre Sicht auf die vergangene Vollversammlung. Am Nachmittag gab es dann Workshops, in denen verschiedene Fragestellungen des Vormittags vertieft wurden.
Auch einige Delegierte, Menschen, die aus der EKM oder der Landeskirche Sachsens kommen, waren sowohl in Krakau als auch am Freitag in Leipzig mit dabei. Eine von ihnen ist Ulrike Weyer, Superintendentin für den Kirchenbezirk Vogtland. Sie hat auf der Vollversammlung viele bunte Formen, lutherischen Glauben zu leben, kennenlernen dürfen. Einige der Themen, die in Krakau vorgestellt wurden, haben sie besonders angesprochen. „Mich hat besonders bewegt, wie wir als Kirche in der Welt präsent sind. Einmal, wie wir die Welt von ihrer Verletzlichkeit her sehen, und dass es auch Verwundungen an unserer eigenen Gemeinschaft gibt, sei es beim Thema Gewalt gegen Frauen oder kriegerische Auseinandersetzungen. Wie können wir als Lutheraner hier weltweit sichtbar und tätig werden?“, so Weyer. Wichtig sei hier auch das Hinhören, was andere bewegt und verletzt hat und hier als tröstende Kirche zu agieren und das Leid mitzutragen, sagt die Delegierte. „Das hat mich zutiefst bewegt, weil ich glaube, dass das eine Bewegung ist, die wir mit hineinnehmen können in unsere Kirche, aber auch weltweit praktizieren können“, ergänzt Ulrike Weyer.
Der Lutherische Weltbund wird also tatkräftig aus Mitteldeutschland und vor allem aus Sachsen unterstützt. Wichtig sei, die Arbeit und den Weltdienst weiterhin bekannt zu machen, denn hier werde auch humanitäre Hilfe und Entwicklungsarbeit geleistet, sagt Charlotte Weber. Und das trotz der theologischen Unterschiede und unabhängig von der religiösen Ausrichtung aller Beteiligter - aus lutherischer Überzeugung heraus.
Autor:Online-Redaktion |
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