75-jähriges Bestehen
DNK und LWB feiern
Mit einem Festakt wird am 7. Oktober auf der Wartburg in Eisenach die Gründung des Lutherischen Weltbundes (LWB) sowie des Deutschen Nationalkomitees des LWB (DNK) vor 75 Jahren gefeiert.
Von Mirjam Petermann
Mit dabei ist auch die Jugendsynodale der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Charlotte Frank. Seit einem Jahr gehört sie der DNK-Jugend an.
"Der LWB bringt Christen aus den lutherischen Kirchen dieser Welt zusammen", sagt sie. "Zum 75. Geburtstag wünsche ich dem LWB weniger Kompromisse und mehr Einigungen." Sie erhofft sich, dass sich zukünftig die Länder weniger weit von ihren Positionen entfernen müssten und man häufiger auf einen Nenner komme.
1947 wurde der LWB in Lund gegründet. Seine Vorläuferorganisation war der 1923 in Eisenach gegründete Lutherische Weltkonvent. Thematisch wird der LWB maßgeblich von dem Gedanken der Gerechtigkeit getragen, sagt Frank. So kämpft er beispielsweise für Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Kirchen. Vor einigen Jahren führte der LWB neben einer Jugend- und einer Laienquote ebenfalls eine Frauenquote in den Vollversammlungen ein. Auch der Wunsch nach Klimagerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung Gottes präge die Arbeit.
In Deutschland sind elf von 20 Gliedkirchen der EKD Mitglied im LWB und bilden so das Deutsche Nationalkomitee. Sie bekennen sich zu Zielen und Ansprüchen der weltweiten lutherischen Vereinigung. "Ich wünsche mir, dass das DNK weiterhin so einen hohen Wert auf die Jugend legt", sagt Charlotte Frank. "Es hat gut erkannt, wie man die Zukunft der Kirche sichert. Das geht meiner Meinung nach nur über die Jugend." Deshalb sei das Weiterführen der Förderung der Treffen und Vorbereitungen der Jugend sinnvoll.
Charlotte Frank wurde von der Evangelischen Jugend der EKM für die Mitarbeit vorgeschlagen. Damit erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch: "Als ich 13 war, bin ich das erste Mal mit dem LWB in Berührung gekommen. Ich war total begeistert davon, sich auf internationaler Ebene mit Christinnen und Christen auseinanderzusetzen." Überall auf der Welt gäbe es unterschiedliche Erfahrungsschätze, auf die man zurückgreifen und von denen man lernen könne. "Das finde ich unfassbar toll."
Die LWB-Mitglieder aus insgesamt 99 Ländern tagen alle sechs Jahre. Vertreter aus allen Mitgliedskirchen treten hier miteinander in den Dialog über die Zukunft der Kirche, das Leben unter dem Glauben an den dreieinigen Gott und die gelebte Ökumene. Zwischen den Vollversammlungen des LWB wird dieser von seinem Rat vertreten. Nach der letzten Tagung im Jahr 2017 im namibischen Windhoek wird die nächste Vollversammlung im Herbst des kommenden Jahres im polnischen Krakau stattfinden. Charlotte Frank wird bereits im Januar mit der deutschen LWB-Delegation vor Ort sein. Dabei solle es vor allem um die Auseinandersetzung mit Auschwitz gehen.
Autor:Mirjam Petermann |
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