Nahost
Kirchenbünde rufen zu Ende der Gewalt auf
Internationale Kirchenbünde haben den gewaltvollen Angriff der Hamas auf Israel verurteilt. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken appellierte, eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern, und hofft auf eine Friedensmission des Vatikans.
Internationale Kirchenbünde haben nach dem blutigen Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Der Lutherische Weltbund (LWB) zeigte sich zutiefst besorgt über die neue Welle der Gewalt im Nahen Osten. Die Eskalation müsse gestoppt werden, erklärte der LWB in Genf.
Die Oberhäupter der christlichen Religionsgemeinschaften in Jerusalem erklärten, sie hofften und beteten inständig, dass alle beteiligten Parteien den Aufruf zur sofortigen Beendigung der Gewalt beherzigten, heißt es in einer Erklärung, die der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Montag in Genf verbreitete.
LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt sagte, beide Parteien müssten Zurückhaltung üben, die Sicherheit der Zivilbevölkerung gewährleisten und dringend auf friedliche Lösungen hinarbeiten. Das humanitäre Völkerrecht müsse von beiden Seiten in diesem Konflikt respektiert werden. Zudem solle die internationale Gemeinschaft sofort handeln, um zur Entschärfung des Konflikts beizutragen. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land ist Mitglied im LWB.
Der Weltkirchenrat appellierte an die politischen Akteure, in einen aufrichtigen Dialog einzutreten und nach dauerhaften Lösungen zu suchen, die Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung für die Menschen in der Region förderten, «die schon viel zu lange die Last des Konflikts ertragen müssen». In der Erklärung werden alle Handlungen verurteilt, die sich gegen Zivilisten richten, ungeachtet ihrer Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit oder ihres Glaubens.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, appellierte an die arabischen Staaten wie Saudi-Arabien, die sich in einem Annäherungsprozess mit Israel befinden, diesen gerade jetzt fortzusetzen. «Frieden ist nur möglich, wenn Menschen und Staaten der Logik der Verachtung, der Verfeindung und Vernichtung die Logik der ausgestreckten Hände entgegensetzen», sagte Stetter-Karp. Sie hoffe auf eine Friedensmission von Papst Franziskus. «Einen Brückenbauer braucht es gerade jetzt, mitten im Krieg, mitten in diesem brutalen Konflikt.»
Das katholische Kirchenoberhaupt hatte bereits am Sonntag zu Frieden aufgerufen. «Die Angriffe und Waffen mögen anhalten, bitte! Und alle mögen einsehen, dass Terrorismus und Krieg zu keiner Lösung führen», schrieb Papst Franziskus auf X, vormals Twitter.
In Deutschland sei es wichtig, ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu richten, sagte Stetter-Karp. Die anti-israelischen Demonstrationen am Wochenende, etwa in Berlin, beunruhigten sie. (epd)
Autor:Katja Schmidtke |
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