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Caritas fordert
Lesbos-Flüchtlinge auch im Alleingang aufnehmen

Das „inoffizielle“ Camp in den Olivenhainen Moria auf der griechischen Insel Lesbos: Statt 3 000 Menschen leben hier inzwischen 21 000 Schutzsuchende. | Foto: Uwe Heimowski
  • Das „inoffizielle“ Camp in den Olivenhainen Moria auf der griechischen Insel Lesbos: Statt 3 000 Menschen leben hier inzwischen 21 000 Schutzsuchende.
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Zwar brauche es dringend solidarisches Handeln der EU, sagte Präsident Peter Neher am Mittwoch in Berlin. Doch wenn eine gesamteuropäische Lösung nicht gelinge, «muss Deutschland in Vorleistung treten und im Alleingang handeln». Ziel sei es, unverzüglich ein Kontingent unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge aufzunehmen.

«Europa darf die menschenunwürdigen Bedingungen in Griechenland nicht länger hinnehmen», sagte Neher. Er forderte die EU-Staaten auf, besonders Schutzbedürftige, wie unbegleitete Minderjährige, aber auch begleitete Kinder und deren Eltern, aufzunehmen und angemessen zu versorgen.

Auf den griechischen Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos leben laut Caritas derzeit etwa 41.000 Flüchtlinge, unter ihnen etwa 14.000 Kinder. Die Unterbringung in den völlig überfüllten Lagern sei verheerend. Besonders betroffen seien Schwangere sowie Frauen mit Neugeborenen und kleinen Kindern. «Zumindest diesen Menschen muss schnellstmöglich geholfen werden», forderte der Präsident.

Um so katastrophale Verhältnisse an den Außengrenzen der EU künftig zu verhindern, sei ein funktionierendes gemeinsames europäisches Asylsystem nötig. Das müsse der Leitgedanke für die Überlegungen zu dem von der EU-Kommission angekündigten Europäischen Asyl- und Migrationspakt sein, bekräftigte Neher.

Autor:

Mirjam Petermann

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