Enttäuschung: Rolle der Frau im diakonischen Amt
Weltsynode beendet
Die dreijährige Weltsynode der katholischen Kirche ist am 27. Oktober im Vatikan zu Ende gegangen. Papst Franziskus rief in seiner Predigt in der Abschlussmesse am Morgen die katholische Kirche dazu auf, sich weiter auf den Weg zu machen. «Wir brauchen keine Kirche, die sitzenbleibt und aufgibt, sondern eine Kirche, die das laute Rufen der Welt aufnimmt und sich die Hände schmutzig macht, um ihr zu dienen», sagte er. In der deutschen katholischen Kirche sorgte für Enttäuschung, dass die Synode Frauen keinen Zugang zu Weiheämtern geöffnet hat.
Papst Franziskus hatte die Weltsynode im Herbst 2021 eingeläutet. Das offizielle Thema lautete «Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung». Zum ersten Mal hatten nicht nur Bischöfe, sondern auch Ordensvertreter und Laien bei einer Bischofssynode ein Stimmrecht, darunter auch Frauen. Den Versammlungen in Rom waren im Rahmen der Weltsynode Phasen der Beratung auf regionaler und kontinentaler Ebene vorausgegangen.
Am Samstagabend hatte der Papst überraschend bekanntgegeben, im Anschluss an die Synode kein eigenes apostolisches Schreiben zu veröffentlichen. Stattdessen stellte er das Schlussdokument der Weltsynode sofort dem gesamten «Heiligen Volk Gottes» zur Verfügung.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, begrüßte die Entscheidung des Papstes, sich hinter das Synodenpapier zu stellen. Er habe damit «den entscheidenden Punkt» der Synode gesetzt, sagte der Limburger Bischof.
Die Synodalität sei nun nicht mehr rückgängig zu machen, sagte Bätzing weiter. Der hierarchischen Grundstruktur sei ein Element der Mitverantwortung aller Gläubigen hinzugefügt worden, und zwar auf allen Ebenen, «von der Pfarrei über die Bistümer, über die nationalen Kirchen, kontinentale Kirchen bis hin zur Weltkirche».
Den Inhalt des Abschlusspapiers der Synode bewertete Bätzing als «noch etwas zaghaft». In dem 52 Seiten umfassenden Text wird auch eine stärkere Mitsprache von Frauen aufgegriffen. Die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Dienst bleibe offen, betonen die Synodalen. Diesbezüglich seien weitere Überlegungen erforderlich.
Auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, wertet die Ergebnisse der Weltsynode bezüglich der Rolle der Frau in der katholischen Kirche als Enttäuschung. «Es ist offenbar kein ausreichender Wille da, die offene Diskriminierung zu beenden», erklärte sie. Nach wie vor schätze die Kirche die Frauen unter anderem für ihre Mütterlichkeit und Warmherzigkeit, «nicht aber für Fähigkeiten des Führens, des Entscheidens, der Bekleidung kirchlicher Weiheämter».
(epd)
Autor:Online-Redaktion |
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