Menschen der Woche
Backhaus: Meinungsunterschiede nicht zu überbrücken
Liedermacher, Autor und Aktionskünstler Arno Backhaus hat die Auseinandersetzung um die Corona-Krise als neuen Glaubenskrieg bezeichnet. „Befürworter und Gegner der Corona-Maßnahmen stehen sich immer drastischer gegenüber.“ Selbst in christlichen Gemeinden ließen sich Meinungsunterschiede zum Umgang mit der Krise oft nicht mehr überbrücken, sagte er. Krisen aber könne man nur bestehen, wenn man bei Jesus bleibe, so Backhaus.
Die Fridays-for-Future»-Aktivistin Luisa Neubauer fordert von kirchlichen Institutionen mehr Anstrengungen beim Klimaschutz. «Es gibt so viele klimamotivierte Christen in diesem Land, die sich schon seit langer Zeit für den Klimaschutz einsetzen, Bescheid wissen und überlegen, was man noch tun könnte», so Neubauer. Durch ihre Arbeit als Jugendleiterin in ihrer Kirchengemeinde habe sie schon früh Erfahrungen damit gemacht, «welchen Unterschied Gemeinschaften machen können, wenn sie zusammenhalten und gemeinsame Ziele verfolgen», sagte die 25-Jährige.
Der Theologe Gerd Lüdemann ist tot. Er starb nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren. Lüdemann lehrte von 1983 bis 1999 Neues Testament an der Universität Göttingen. In den 1990er-Jahren hatte er sich vom christlichen Glauben losgesagt, blieb aber Kirchenmitglied. Die in seinen Büchern geäußerten Zweifel an der Echtheit vieler überlieferter Bibeltexte führten zu scharfen Kontroversen in Kirche und Wissenschaft. Wegen seiner Abkehr vom Glauben gliederte die Universität Lüdemanns Lehrstuhl aus der Fakultät aus, was einen Rechtsstreit nach sich zog. 2008 erklärte das Bundesverfassungsgericht die Umwandlung des Lehrstuhls für rechtens.
Schriftstellerin Judith Hermann möchte sich keine "unverankerte Welt" vorstellen. „Ich möchte mir vorstellen, dass es für all diese nicht zu begreifenden Dinge, die mir und uns geschehen, einen Grund gibt“, so die 51-Jährige. Auch wenn sie keiner Konfession angehöre, gehe sie gerne in leere Kirchen. Dabei bevorzuge sie katholische Kirchen wegen der besonderen Atmosphäre. "Ich gehe in die Kirche, wenn ich trostbedürftig, wenn ich erschöpft bin.“ Hier finde sie Halt und Hoffnung.
Autor:Online-Redaktion |
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