Die Geister sind noch da
Deutsch-tschechische Literatur: »Winterbergs letzte Reise«, der aktuelle Roman des Schriftstellers Jaroslav Rudiš (46), ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und eine ebenso witzige wie berührende Donquichotterie über Schuld, den Tod und Erinnerung.
Herr Rudiš, warum haben Sie den Roman auf Deutsch geschrieben?
Jaroslav Rudiš: Von Anfang an habe ich über diese Geschichte nur auf Deutsch nachgedacht. Sie bezieht sich auf einen guten deutschen Freund von mir, der gerne Mitteleuropa mit einem Baedeker von 1913 bereist. Und Mehrsprachigkeit gehört einfach zu Mitteleuropa. Vor dem Krieg gab es in der Tschechoslowakei fünf Millionen Tschechen, drei Millionen Deutsche und zwei Millionen Slowaken. Die Deutschen waren in meinem Land keine Minderheit.
Autor:Online-Redaktion |
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