Ökumenische Ikonen in Nürnberg
Ev. & kath. Märtyrer in orthodoxer Kirche
Die Rumänisch-Orthodoxe Metropolie enthält Ökumenische Ikonen-Malereien. Zu sehen sind u.a. evangelische und katholische Märtyrer des 20. Jahrhunderts.
Von Nicole Schneider
Sie fahren mit auf den Kirchentag, sind an Malerei interessiert oder suchen einfach noch ein lohnenswertes Besichtigungsziel in Nürnberg? Dann könnte die Rumänisch-Orthodoxe Kathedrale für Sie das richtige sein:
Die Kathedrale bietet neben den klassisch orthodoxen Ikonen-Malereien wie Heiligen-, Apostel- und Christus-Darstellungen auch eine ungewöhnliche Bilderkombination: „Die Bekenner Christi“. Diese Darstellung, zu finden an der westlichen Wand in der Nähe des hinteren Eingangs, zeigt Märtyrer verschiedenster christlicher Konfessionen aus dem 20. Jahrhundert. Dazu zählen u.a. die evangelischen Pfarrer Paul Schneider (1897–1939, genannt der Prediger von Buchenwald) und Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) sowie die Katholiken Pater Maximilian Kolbe (1893–1941) und Schwester Edith Stein (1891–1942). Diese ökumenische Abbildung der über Landes- und Konfessionsgrenzen hinweg bekannten „Bekenner Christi“ macht diese orthodoxe Kathedrale für alle Christen interessant.
Insbesondere Protestanten, die sonst eher karge Kirchen- und Gemeindesäle gewohnt sind, dürften von dem Prunk der orthodoxen Ikonen-Malereien beeindruckt sein. Für diese lohnt sich auch ein Blick auf die Christus-Darstellungen, die ihn als wundervollbringenden Mann der Tat zeigen. Für Katholiken dürfte die Marien-Darstellung in der Altarkuppel von Interesse sein.
Alle diese Ikonen-Malereien wurden im Auftrag des Metropoliten Serafim von dem rumänischen Künstler und Professor Grigore Popescu aus Bukarest "geschrieben". Das Kathedral-Gebäude war bis 1999 die evangelisch-lutherische Epiphanias-Kirche. Für die orthodoxe Nutzung dieses sakralen Raumes wurde das Gebäude zu einer Kathedrale mit Kuppel umgebaut. Das Gesamtwerk wurde 2006 fertiggestellt und der Liturgie entsprechend eingeweiht.
Dieser Artikel erscheint auf Anregung von Pastorin i. R. Elsa-Ulrike Ross. Sie ist die Gründerin der Paul-Schneider-Gesellschaft und war bis 2018 deren Vorsitzende.
Tipp:
Die Rumänisch-Orthodoxe Metropolie findet sich in der Fürther-Str. 168 in 90429 Nürnberg, südlich der Pegnitz im westlichen Stadtzentrum. Geöffnet ist sie täglich von 7:30 Uhr bis etwa 20 Uhr.
Autor:Praktikant G + H |
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