Waldweihnacht: Humorvolles Krippenspiel im »Abenteuerland« bei Sonneberg
Himmlische Heerscharen in Aufruhr
Was ist los, wenn der oberste Nachrichtenengel Raphael die allergrößte Nachricht der Geschichte seit der Erschaffung der Welt nicht hinausposaunen darf? Da ist Aufregung im Himmel. Doch der »Lord« bleibt dabei: Jesus soll wie ein ganz normales Kind geboren werden und genauso aufwachsen. Kein Zeichen, damit die Menschen die frohe Botschaft erkennen? Ach, doch: ein Stern. Na, so etwas Gewöhnliches … da ist wohl noch Redebedarf.
Zu erleben war dies bei einem humorvollen und tiefgründigen Krippenspiel, das am zweiten Advent im »Abenteuerland«, einem mitten im Wald gelegenen Gelände nahe des Örtchens Mönchberg (Kirchenkreis Sonneberg), aufgeführt wurde. Als Darsteller fungierten Mitglieder des Vereins »Lebenswasser« und Akteure des Sonneberger Gemeindezentrums »Wolkenrasen«. Hierfür war die alte Bauernscheune adventlich geschmückt worden, im Ofen prasselte das Feuer. Langsam breitete sich an diesem regnerischen Dezembertag die Wärme aus.
Lange vor Beginn waren die Vereinsmitglieder emsig mit den Vorbereitungen beschäftigt. Nach und nach kamen die Besucher – große und kleine, alte und junge. Die rund 50 Sitzplätze waren bald belegt, sodass weitere 30 Zuschauer mit Stehplätzen vorliebnehmen mussten.
Die Waldweihnacht im »Abenteuerland« findet von Jahr zu Jahr mehr Zuspruch. Der Verein »Lebenswasser«, der das Gelände 2005 erwarb, organisiert hier gemeinsam mit der Kirchengemeinde Kinderferienlager, Pfadfinderarbeit, Gottesdienste, Musikalisches und vieles mehr – wie eben die Waldweihnacht.
Das Laienspiel hatte in diesem Jahr mal wieder Diakon Hans-Kurt Ebert geschrieben. Der 75-Jährige, einst Jugendwart und kirchlicher Liedermacher, ist immer noch begeisterter Hobby-Schauspieler und brachte mit seiner lebendigen Darstellungsweise die Menschen zum Lachen. Ebert ist aktiv im »Wolkenrasen« und hat schon so manches Stück für die Waldweihnacht geschrieben. Landauf, landab ist er mit seiner Gitarre unterwegs, um den Menschen von seinem Glauben zu erzählen. Bei der Waldweihnacht greift er sogar zur Posaune: Denn nur ein Stern, das ist ja viel zu wenig für die Geburt des Gottessohnes. Da setzt er sich einfach über den »Lord« hinweg – denn schließlich ist er als oberster Nachrichtenengel verantwortlich für die Verbreitung der guten Nachricht.
Nach Gebet und Segen informierte Udo Uschkurat vom Lebenswasser-Verein über den Fortschritt beim Neubau des »Abenteuerhauses«. Ein altes Gebäude war zuvor von Freiwilligen entkernt und abgerissen worden. Inzwischen steht das neue Fundament. Ein Teil der Finanzierung wurde mit Mitteln der Europäischen Union ermöglicht. Weiteres Geld muss natürlich selbst aufgebracht werden. Deshalb wünscht sich Udo Uschkurat »rege Anteilnahme im Herzen, in der Hand und im Geldbeutel«.
Dietlind Steinhöfel
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.