Medien
Kräfte in evangelischer Publizistik stärker bündeln
Frankfurt a.M. (epd) - Der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, plädiert für eine weitere Bündelung der Kräfte in den kirchlichen Medien. Angesichts schwindender Finanzkraft der evangelischen Kirchen auf der einen und steigenden Kosten auf der anderen Seite sei eine engere Zusammenarbeit geboten, sagte Bollmann dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Frankfurt am Main. Die regionalen Medienhäuser in den Gebieten der evangelischen Landeskirchen stehen aus seiner Sicht dabei nicht infrage.
«Wir bemühen uns nicht um Fusionen, sondern wenn überhaupt um gesellschaftsrechtliche Beteiligungen oder niedrigschwelliger um Kooperationen», sagte der GEP-Direktor. Die in diesem Jahr vollzogene Mehrheitsbeteiligung des GEP am Medienhaus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nannte Bollmann beispielgebend. Weitere GEP-Beteiligungen an anderen kirchlichen Medienunternehmen seien derzeit nicht konkret geplant, «aber ich würde es für sinnvoll halten».
«Es folgen auf jeden Fall die nächsten Kooperationen», sagte er. Als Vorbilder hierfür nannte er das Angebot epd video, an dem neben dem GEP derzeit sechs regionale Medienhäuser beteiligt sind, das Content-Netzwerk yeet, in dem das GEP christliche Influencer versammelt hat, und die GEP-Beteiligung am Youtube-Kanal Basis:Kirche, der vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen initiiert wurde.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des GEP in diesem Jahr betonte Bollmann: «Publizistik darf niemals und zu keiner Zeit mit Öffentlichkeitsarbeit verwechselt werden. Publizistische Berichterstattung muss kritisch sein dürfen und frei sein in der Themenwahl.» Als Beispiel nannte er das Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche. «Darüber muss gerade auch evangelische Publizistik in aller Freiheit und aller kritischen Distanz berichten können, ohne sich mit Kirche zu entsolidarisieren», sagte Bollmann, der im nächsten Jahr mit 66 Jahren in den Ruhestand geht.
Das GEP-Jubiläum wird am 4. Oktober im Rahmen des Evangelischen Medienkongresses in den Räumen des Hessischen Rundfunks in Frankfurt begangen. Das bundesweite Medien-Dienstleistungsunternehmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Gliedkirchen, Werke und Einrichtungen ist eine gemeinnützige GmbH. 94-prozentige Anteilseignerin ist die EKD, das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung hält 6 Prozent.
Durch die Beteiligung am EKHN-Medienhaus entsteht Anfang 2024 ein gemeinschaftliches Medienunternehmen im GEP-Gebäude am gemeinsamen Standort im Frankfurter Mertonviertel mit insgesamt rund 180 Mitarbeitenden. Die neue Einrichtung ist in den Sparten Print, Evangelischer Pressedienst (epd), Radio, TV, Internet und Social Media sowie im Bereich Dienstleistungen für kirchliche und diakonische Einrichtungen tätig.
Autor:Katja Schmidtke |
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