14. Februar
Liebe und Leid an einem Tag
Valentinstag und Aschermittwoch fallen in diesem Jahr auf einen Tag. Diese Kombination gibt es recht selten – und sie wird nur noch einmal (2029) vor dem Jahr 2100 so vorkommen. Die Zusammenstellung mag zunächst gegensätzlich erscheinen, doch nur auf den ersten Blick.
Von Jeffrey Myers
Dabei gilt: Nomen est omen. Das Wort Valentin enthält das englische Wort für die Passionszeit, "lent". Beide Traditionen haben christliche Wurzeln, und beide Tage möchten die Liebe begreifen und ihr Gestalt geben.
Der 14. Februar gilt traditionell als Tag der Liebe und der Liebenden. Hinter Rosen und Pralinen, Kitsch und Kommerz steckt eine bemerkenswerte Persönlichkeit, der Heilige Valentin, der im dritten Jahrhundert als Bischof in Italien wirkte. Der Legende nach hatte Valentin einige Verliebte christlich getraut, darunter Soldaten, die nach damaligem kaiserlichem Befehl unverheiratet bleiben mussten. Zudem soll er den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Bischof Valentin setzte sein eigenes Leben aufs Spiel, der Liebe und der Gerechtigkeit wegen. Auf Befehl des Kaisers wurde er am 14. Februar 268 hingerichtet. Er starb als christlicher Märtyrer. Nicht alles ist Legende.
Martin Luther schreibt ein paar Jahrhunderte später, genauer 1524, als er noch Mönch war: „Mein Sinn steht der Ehe fern.“ Doch weniger als ein Jahr später wird er die entlaufene Ordensfrau Katharina von Bora heiraten. Trotz erheblicher Widerstände geben sich der ehrenwerte Professor und die eigenwillige Nonne am 13. Juni 1525 das Ja-Wort.
Am Valentinstag, 14. Februar 1546 – vier Tage vor seinem Tod – schreibt Martin Luther einen Brief an die „Lutherin“. Er konnte nicht ahnen, dass es sein letzter sein würde. Der Brief zeugt von seiner Liebe, indem er sich mit den kleinen Alltagsdingen befasst: ein kleines Geschenk für seine Frau, eine Einladung zum Essen, die liebevolle Sorge um die Kinder, die Vermittlung bei Streit unter Freunden, und die Neugier, was die Zukunft bringen wird. „Die Liebe allein ist eine Tugend“, resümiert Martin Luther, „und schafft alle anderen Tugenden.“ Noch poetischer formuliert es der Apostel Paulus: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“ (1. Korinther 13, Vers 13).
Autor:Online-Redaktion |
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