Menschen der Woche
Mit "kritischer Sympathie"
Die Pfarrerin für Studierernde Corinna Hirschberg beobachtet eine zunehmende Ausgrenzung von Hochschulgemeinden an Universitäten. Als Grund dafür nennt Hirschberg die Angst vor religiösem Fundamentalismus. Hinzu komme, dass Hochschulen nicht-religiöse Studierende vor öffentlicher Religionsausübung schützen wollten. Hinter dieser Haltung stehe ein negativer Begriff von Glaubensfreiheit, so Hirschberg: «Religionsfreiheit wird oft als Freiheit von Religion und nicht als Freiheit für Religion gedeutet.» Die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) ist bundesweit an 120 Orten vertreten.
Schriftsteller Klaus-Rüdiger Mai hat den mit 5 000 Euro dotierten Deutschen Schulbuchpreis 2019 erhalten. In der Begründung hieß es, Mai leiste in Zeiten säkularer, entchristlichter Beliebigkeiten großartige Beiträge zur Orientierungshilfe. Dabei scheue er sich nicht, „problematische Entwicklungen“ in „kritischer Sympathie mutig anzusprechen“. Zu Mais Werken zählen historische Romane sowie Sachbücher. 2018 sorgte er mit seiner Streitschrift „Geht der Kirche der Glaube aus?“ für Aufsehen.
Regisseurin und Schauspielerin Esther Schweins hat sich nach dem Tod ihres Mannes vor zwei Jahren das erste Mal in ihrem Leben «gottlos» gefühlt. Sie sei «entsetzt über die präzise Grausamkeit» gewesen, «mit der Krebs und Chemotherapie so konsequent einen Körper zerstören», sagt die 49-Jährige. Neben Freunden und Familienangehörigen sei die Lektüre von Marie Luise Kaschnitz ein rettendes Element gewesen. «Wenn du diese bodenlose Trauer annimmst, das Unerträgliche auslotest, umfängt dich Leere, und diese Leere trägt», so Schweins. Sie habe gelernt: «Lass dich fallen, und du fällst auf Gott.»
Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel ist der Ansicht, dass es ein „großer Defekt“ sei, sich nicht auf „ein göttliches Prinzip“ zu beziehen. “Das 20. Jahrhundert hat es ohne Gott versucht, und das ist überhaupt nicht geglückt“, sagt der 64-Jährige. Aufgewachsen in einem atheistischen Elternhaus, habe sein pubertärer Protest darin bestanden, die Bibel zu lesen. Dabei habe er die Psalmen entdeckt, die er „noch immer für die größte Lyrik halte“. Namen
Autor:Online-Redaktion |
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