Menschen der Woche
Namen
Anne Gidion vertritt künftig die Interessen der EKD gegenüber der Politik in Berlin und Brüssel – als erste Frau in diesem Amt. Die 51-Jährige Pastorin leitet derzeit das Pastoralkolleg der Nordkirche. Sie tritt die Nachfolge von Martin Dutzmann an, der Ende Juni in den Ruhestand verabschiedet wurde. In ihr neues Amt soll sie am 21. Oktober eingeführt werden. Die evangelische Kirche werde als klare ethische Stimme und als geistliches Angebot dringend gebraucht, erklärte Gidion. Gleichzeitig äußerte sie die Überzeugung, dass sich die Kirche gesamtgesellschaftlich neu positionieren müsse.
Ulrich Neymeyr ist kein Freund des Genderns. Den Katholikentag in "Katholik*innentag" umzubenennen, sehe er kritisch, sagt der katholische Bischof im Bistum Erfurt. "Zum einen würde ich beim Begriff ›Katholikentag‹ nie auf die Idee kommen, dass das nur eine Veranstaltung für Männer ist. Und zum anderen missfällt mir grundsätzlich die Gender-Schreibweise mit Stern oder Unterstrich." Vorstellen könne er sich, "dass man sich im stärkeren Zugehen auf Ökumenische Kirchentage irgendwann ganz vom Begriff ›Katholikentag‹ verabschiedet", so Neymeyr. "Dann hätte man dieses vermeintliche Problem auch gelöst."
Margot Käßmann hat die kirchliche Trauung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) und der Journalistin Franca Lehfeldt auf Sylt am vergangenen Sonnabend kritisiert. Hier sei es nicht um christlichen Inhalt, sondern um eine Kulisse gegangen, so die Theologin. Weder Linder noch seine Frau sind Kirchenmitglieder. Zwar sehe die Lebensordnung der Nordkirche vor, dass bei einer Trauung mindestens ein Partner Mitglied sein soll, so der Bischof von Schleswig und Holstein, Gothart Magaard. Ausnahmen lägen jedoch im Ermessen des Seelsorgers.
Karl-Hinrich Manzke hat angeregt, vom „Erfahrungswissen“ des katholischen Benediktinerordens zu lernen. „Die Benediktiner haben einen beinahe unzerstörbaren Sinn für Hoffnung“, so der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. Der 64-Jährige plädierte dafür, sich nicht zu fürchten vor einer schrumpfenden Kirche, sondern sich dieser Tatsache zu stellen. Die Landeskirche Schaumburg-Lippe ist mit 48 000 Mitglieder die kleinste westdeutsche EKD-Gliedkirche.
Autor:Online-Redaktion |
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