Menschen der Woche
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Michaela Kaniber schöpft nach ihrem schweren Verkehrsunfall im vergangenen Herbst Kraft im Glauben. Die bayrische Landwirtschaftsministerin fühlt sich mit der Frau im anderen Wagen, die bei dem Unfall im November starb, in einer Schicksalsgemeinschaft: «So, wie ich bei dem Unfall gemerkt habe, der Herrgott nimmt dich jetzt erstmal aus dem Spiel, so hat mir der Herrgott ein Ticket zum Weiterleben gegeben. Der anderen Dame leider nicht. Für mich ist das ein Grenzerlebnis.»
Walter Sittler hat mit einigen Positionen der katholischen Kirche seine Schwierigkeiten. "Die katholische Kirche braucht dringend Reformen. Das Problem ist nur, dass die entsprechenden Initiativen viel zu langsam vorangehen", so der Schauspieler. Große Sympathie aber hege er für Papst Franziskus. "Ich hätte ihm deshalb gewünscht, dass er die vergangenen zehn Jahre ohne Benedikt hätte regieren können. Das wäre für ihn und seine Ideen für die Zukunft der Kirche sicher einfacher gewesen", meint der 70-Jährige.
Gundula Gause bedauert den Mitglieder- und Vertrauensverlust der Kirchen in Deutschland. «Alle, die das christliche Wertegerüst für sich akzeptieren und den Glauben wie ich als Geschenk empfinden, bedauern es zutiefst, dass es seit Jahrzehnten zu den bekannten Verwerfungen und Skandalen gekommen ist», sagte die ZDF-Moderatorin der «Augsburger Allgemeinen». Daher verstehe sie «Menschen, die sagen: Diese Kirche ist nicht mehr meine Kirche». Zugleich ist für die Protestantin, die mit einem Katholiken verheiratet ist, ein Kirchenaustritt unvorstellbar.
Andreas Zick sieht infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine einen friedenspolitischen «Einstellungswandel» in der Altersgruppe der Menschen ab 65 Jahren. Die ältere Generation sehe eine einseitige russische Aufkündigung des Friedens, auch wenn dieser instabil gewesen sei, so der Bielefelder Sozialpsychologe. «Solch ein Normbruch ist Anlass, die Einstellungen zu ändern», erklärte der Leiter des Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), geboren 1958, sei mit seiner Politik der «Zeitenwende» beispielhaft dafür.
Autor:Online-Redaktion |
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