Menschen der Woche

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Friedrich Lohmann plädiert in der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine für eine militärische Unterstützung und spricht sogar von einer Pflicht dazu. Der Theologieprofessor von der Universität der Bundeswehr in München verwies auf das Papier «Maß des Möglichen» der Militärseelsorge. Die Autoren plädieren für eine Friedensethik, «die an den sicherheitspolitischen und soldatischen Herausforderungen nicht vorbeigeht». Gleichzeitig betonen sie, dass bewaffnete Gewalt der äußerster Notfall sei.

Viola Vogel wird Konsistorialpräsidentin der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Synode wählte die 45-jährige Vorständin der Diakonie Sachsen zur Chefjuristin der Kirchenverwaltung. Vogel wurde in Göttingen mit einer Arbeit über Religionsrecht in der DDR und der Volksrepublik Polen promoviert. Bei ihrer Vorstellung betonte sie, Aufgabe der Kirchenverwaltung sei, den Kirchengemeinden zu dienen. Um weiter Vielfalt zu gewährleisten, müsse auch das Ehrenamt gestärkt werden. Die Ost-Erfahrungen aus der Landeskirche müssten zudem in der EKD mehr Gehör finden.

Joachim Gauck hat heute nach eigenem Bekunden ein anderes Verhältnis zum Pazifismus. Zu DDR-Zeiten sei der Pazifismus für ihn eine Art Rettungsanker gewesen, sagte der Altbundespräsident. Er sei "in einer total militärischen Welt aufgewachsen". Jetzt, wo er in Freiheit lebe, halte er nichts von einem Pazifismus, wenn man für andere Menschen Verantwortung trage. Waffen seien nicht immer schlecht, betonte der frühere Pastor weiter. Die Geschichte lehre, "dass wir außer Pädagogen und Seelsorgern auch Polizisten brauchen".

Ilse Junkermann ist Ende März in den Ruhestand getreten. 2009 wurde Junkermann zur ersten Landesbischöfin der neu gegründeten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gewählt. Nach dem Ende ihrer Amtszeit 2019 ist die Forschungsstelle "Kirchliche Praxis in der DDR" an der Universität Leipzig eingerichtet worden, deren Leitung sie übernahm. Mit einer Beauftragung im Ruhestand forscht sie hier weiterhin zur Aufarbeitung des kirchlichen Lebens in der DDR.