Neue Orgeln für Weißenfels
Die Sanierung der Ladegast-Orgel der Weißenfelser Marienkirche hat begonnen. Mitarbeiter der Bautzner Orgelbaufirma Eule bauten das Instrument mit seinen 41 Registern Anfang November auseinander. In der Werkstatt werden nicht nur verschlissene Teile der 154 Jahre alten Orgel repariert und erneuert, sondern vor allem die ursprüngliche, frühromantische Klangfarbe wiederhergestellt. Kantor Thomas Piontek freut sich darüber besonders: »Zuletzt sind die Töne regelrecht weggekippt und der heiße, trockene Sommer hat sein Übriges getan. Das Instrument ist, so wie es jetzt ist, einfach nicht stimmig für eine frühromantische Orgel.«
Über die Jahrzehnte hinweg war die Orgel in St. Marien immer wieder dem Zeitgeist angepasst worden. »Das hat ihr nicht gut getan, das Klangkonzept ist diffus« bestätigt auch Roland Hentzschel, Orgelsachverständiger des Kirchenkreises Merseburg.
Erste Überlegungen, die wertvolle Orgel zu restaurieren, liegen bereits sechs Jahre zurück, sagt Kai Schmidt, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats. Nach einer Festwoche zum 150. Orgelgeburtstag 2014 und einem Kolloquium mit detaillierten Untersuchungen im Jahr 2015 steht nun die Finanzierung. Zwischen 460 000 und 480 000 Euro soll die Sanierung kosten, davon trägt der Bund 227 000 Euro. Den Rest werden Landeskirche, Orgelfonds, Kirchengemeinde und der Orgelförderverein aufbringen.
Die Kirchengemeinde Weißenfels mit ihren rund 1 400 Mitgliedern verfügt gleich über zwei Ladegast-Orgeln: Neben jener in der Marienkirche erklingt eine weitere in der Laurentiuskirche. Auch sie wird gerade saniert und soll ab Mai 2019 wieder zu hören sein, kündigte Gisela Bevier vom Verein »Friedrich Ladegast in Weißenfels« an.
Autor:Online-Redaktion |
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