Festwoche zum Jubiläum
Novalis meets Bibel in Weißenfels
Er hat die «blaue Blume» als Symbol für Sehnsucht, Unendlichkeit und Erlösung entdeckt – und gilt als Inbild der deutschen Frühromantik. Sein Roman „Heinrich von Ofterdingen“ gilt als deren Hauptwerk.
Novalis – einer, der Neuland rodet – so wollte Friedrich von Hardenberg genannt werden, als er 1798 seine «Blüthenstaub»-Fragmente zur Veröffentlichung an die Brüder Schlegel sandte. Neuland mittels Poesie erschließen und das Ganze mit Rückgriff auf die Vergangenheit – das war seine Agenda. Nur drei Jahre währte das eigentliche Dichterleben dieses jungen Mannes, der im Jahr 1801 mit 29 Jahren an der Erbkrankheit Mukoviszidose starb.
Weißenfels ehrt den vor 250 Jahren geborenen Dichter nun mit einer Festwoche. Vom 1. bis zum 7. Mai wolle die Stadt gemeinsam mit örtlichen Kulturvereinen auf das Erbe des berühmten Poeten aufmerksam machen, sagte Stadtsprecherin Katharina Vokoun. Novalis hatte von 1786 bis zu seinem Tod fast durchgängig in Weißenfels gelebt. Sein ehemaliges Wohnhaus ist heute Gedenkstätte und Museum.
Geplant seien insgesamt neun Veranstaltungen, darunter Ausstellungen, Lesungen oder Theateraufführungen, sagte die Stadtsprecherin. In der St.-Marien-Kirche halte der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer am 6. Mai zudem eine literarische Mittagsandacht unter dem Motto „Novalis meets Bibel – ein Spiel der Weisheit“.
Den Höhepunkt der Novalis-Festwoche bildet laut Vokoun am 7. Mai eine öffentliche Geburtstagsfeier des am 2. Mai 1772 geborenen berühmten Sohnes der Stadt. Der Literaturkreis Novalis veranstalte an dem Tag unter anderem einen literarischen Rundgang durch die Stadt. Am Abend lade die Stadtverwaltung in den frühsommerliche Novalisgarten zum „Klang der Blauen Blume“ ein – einer Text-Klang-Collage von Novalis bis Jazz.
(epd/red)
Autor:Online-Redaktion |
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