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Mit seinem Buch »Deutschland rechts außen« richtet sich Extremismusforscher Matthias Quent an die schweigende Mehrheit
Unaufgeregte Bestandsaufnahme

Quent, Matthias: Deutschland rechts außen, Piper Verlag, 304 S., ISBN 978-3-492-06170-4, 18 €
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Gibt es eine bessere Alternative als die »Alternative für Deutschland«? Ja, die gibt es.« Das sagt der Rechtsextremismusforscher Matthias Quent und erklärt in seinem Buch »Deutschland rechts außen« faktenreich die Strategien und Ziele der Rechten, kommentiert ihre Ideologie im historischen Kontext und analysiert das aktuelle politische Klima hierzulande. Seine These: Ohne Analyse keine Gegenwehr.
Zunächst räumt Quent mit verschiedenen Mythen über die AfD und ihre Wähler auf, die sich aus allen Teilen der Bevölkerung rekrutiert, dominant sei allerdings die Mittelschicht. Jedoch hat sich die Wählerschaft der AfD seit 2014 verändert; Quent meint, sie habe sich radikalisiert. Am Beispiel der Ereignisse von Chemnitz nach der Ermordung des Deutsch-Kubaners Daniel H. 2018 zeigt er zentrale Rechtsaußen-Strategien im öffentlichen Raum: Angstmache, Mobilisierung und Radikalisierung. Leider werde oft erst nach solch eruptiven Ereignissen der Rechtsradikalismus wahrgenommen. Vielerorts sei es da aber zur Gegenwehr zu spät, zumal in den neuen Bundesländern, weil hier die Zivilgesellschaft schwächer sei als im Westen.
Die Wurzeln rechtsradikaler Ideologie und Strukturen gehen weit in die deutsche Geschichte zurück und haben – wie Quent zutreffend konstatiert – die Zerschlagung des Nationalsozialismus 1945 überlebt – in beiden Teilen des Landes.
Im Untertitel verweist der Autor auf das Anliegen seines Deutschland-Buches: »Wie wir sie stoppen können«. Quent zeigt dazu Wege auf und nennt konkrete Beispiele aus seiner thüringischen Heimat. Und er ruft dazu auf, »rechtsradikale Akteure und Positionen in der Öffentlichkeit zu isolieren und klarzustellen, dass Humanismus und Menschenrechte nicht verhandelbar sind«. Das Potential der Rechtsradikalen und AfD-Wähler werde zwar nicht so schnell verschwinden, aber »es wird auch nicht wachsen, wenn wir den erfolgreichen Kurs der Demokratisierung beibehalten«. Quents unaufgeregte Bestandsaufnahme richtet sich vor allem an die schweigende Mehrheit, die sich bisher nicht gegen rechtsradikale Anfeindungen positioniert. Matthias Caffier

Quent, Matthias: Deutschland rechts außen, Piper Verlag, 304 S., ISBN 978-3-492-06170-4, 18 €

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