Ilko-Sascha Kowalczuk
Was ist Freiheit?
Die Freiheitsschrift von Ilko-Sascha Kowalczuk ist ein Spiegel-Bestseller. Der Historiker eröffnet seine „Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute“ mit einem biblischen Bild: dem Murren der Israeliten in der Wüste und ihrer Sehnsucht nach den Fleischtöpfen Ägyptens.
Von Sebastian Kranich
Damit ist der Gang der Erzählung vorgezeichnet: Viele Ostdeutsche wissen die Zumutungen der Freiheit nicht zu schätzen, haben sie 1989 nicht geahnt oder gewollt, wählten sich politische Heilsbringer – erst Gorbatschow, dann Kohl. Enttäuscht vom fantasierten West-Paradies finden viele jetzt die DDR und Putin wieder gut. Daher wählen sie AfD und BSW.
Kowalczuk schreibt dagegen an. Wenig differenziert, da sich „Differenzierung“ aktuell „zu schnell in ungenießbare Relativierung“ wandle.
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