Wort zur Woche
Anvertraut: Unser Auftrag ist die Botschaft
Wort zur Woche Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.
Lukas 12, Vers 48
Gemeinde-, Bei- und Kreiskirchenräte, Synoden, Bau- und Finanzausschüsse, geistliche Leitung für fünf, sieben, zehn Gemeinden, Senioren, Jugendliche, Kinder, Gottesdienste und Freizeiten: Haupt- und Ehrenamtliche in unserer Kirche tragen vielfältige Verantwortung. Viel gegeben, viel anvertraut. Und dann dieser Spruch: viel suchen, umso mehr fordern. Das sind Aussichten! Was war eigentlich mit: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“? Dabei haben wir das nach langen Sitzungen und anstrengenden Gesprächen doch so nötig, wenn es wieder einmal mehr Verwaltung als frohe Botschaft war.
Viel gegeben, viel anvertraut – dahinter stecken aber eben nicht nur Amt und Ämter, sondern gerade und vor allem die Botschaft. Die Gewissheit, einen treuen und zugewandten Gott zu haben, die Verlässlichkeit, dass seine Liebe in Jesus Christus uns in diesem Leben und im kommenden gilt, die befreiende Erkenntnis, dass wir das alles nicht verdienen müssen: hierin ist uns tatsächlich viel gegeben und viel anvertraut. Aber diese Menschenfreundlichkeit Gottes können wir nicht für uns behalten, wir müssen davon erzählen, andere erleben lassen, dass es diese Befreiung, diese Zuwendung, diese Liebe gibt. Bei wem kann man sie suchen, von wem können andere dieses Zeugnis fordern, wenn nicht von uns? Diese Zuversicht weiterzugeben, wenn wir es irgend können, das ist ein Auftrag, der uns wirklich anvertraut ist. Und der heißt eben nicht nur Verwaltung.
Wir müssen sorgsam mit uns umgehen, mit den Menschen, die uns anvertraut sind, mit den Mitarbeitenden, für die wir Verantwortung tragen. Es entspricht dem Gebot unseres Gottes, gut zu uns zu sein wie zu anderen, uns und andere nicht zu überfordern. Wo das nicht beherzigt wird, wird bald nichts mehr zu fordern sein. Wo aber doch, da können wir von dem vielen, was uns gegeben und anvertraut ist, immer mehr abgeben, und es wird nicht weniger. Wohlan!
Stephen Gerhard Stehli, Präses und Domgemeindekirchenratsvorsitzender in Magdeburg
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.