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Wort zur Woche
Besonnenheit, Hände waschen und Gottvertrauen

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 Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
Johannes 12, Vers 24

Das Ausmaß der Coronavirus-Pandemie ist kaum zu erahnen. Ich beobachte zwei Reaktionen. Da sind die Panikmacher: Als ich vor zwei Wochen das erste Mal vor leeren Nudelregalen stand, habe ich nur den Kopf geschüttelt. Diese übertriebene Reaktion ist für mich nicht nachvollziehbar. Als ich erfahren habe, dass Menschen in großen Mengen Desinfektionsmittel stehlen, hat sich mein Unverständnis in Ärger gewandelt. Das Coronavirus ist in Deutschland angekommen. Und es ist vermutlich nicht mehr zu verhindern, dass ein Großteil der Bevölkerung infiziert wird. Wichtig ist zunächst, dass die Menschen, die wirklich gefährdet sind, gut geschützt werden können. Für deren Schutz braucht es in den Krankenhäusern und Arztpraxen u.a. ausreichend Desinfektionsmittel. In den privaten Haushalten ist gründliches Händewaschen ausreichend.
Zum anderen gibt es die, die das Virus verharmlosen. Ist doch alles halb so wild. Nein! Das stimmt so nicht. Wenn die Erkrankung auch für viele Menschen harmlos verläuft, gibt es Bevölkerungsgruppen, die besonders gefährdet sind: Ich denke an den kranken 80-jährigen Mann oder die 50-jährige Frau mit Brustkrebs, deren Immunsystem wegen einer Chemotherapie geschwächt ist. Die gilt es zu schützen.
Wenn da nur diese beiden Reaktionen wären – Panik oder Ignoranz – dann könnte man die Hoffnung verlieren, dass unser Land das Virus in den Griff bekommen wird. Am Sonntag Lätare geht es um Hoffnung. Das Weizenkorn steckt in der Erde, es ist keine Hoffnung zu erkennen, und doch ist sie da. Gott sei Dank gibt es viele Menschen, die vernünftig sind.
Die Krankenhäuser gehen sehr besonnen mit der Situation um, ebenso die Kitas und Schulen, auch wenn uns das als Eltern vor echte Betreuungsherausforderungen stellt; auch die Ämter und Kirchen: keine Panikmache, aber doch notwendige Vorsichtsmaßnahmen.
Vertrauen wir auf Gottes Beistand, möge er uns in dieser Krise schützen und in uns das Beste zum Vorschein bringen!
Dorothea Knetsch, Klinikseelsorgerin in Weimar

Dorothea Knetsch
Autor:

Online-Redaktion

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