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Predigttext
Das Erbe entdecken

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Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi.Römer 8, Verse 16-17a

Mit dem Erbe ist es so eine Sache. Man kann es ausschlagen oder annehmen. In manchen Familien wird offen vor dem Tod miteinander ge- und besprochen, was es zu erben gibt, wer was bekommen soll usw. Das lässt sich alles regeln.

Von Susanne Hennrich

Ganz anders ist es mit dem immateriellen Erbe. Das bekommen wir mit, ohne gefragt zu werden. Wir sind geprägt durch Eltern, Familie und die Lebensumstände, in denen wir aufgewachsen sind. Und dieses Erbe entdecken wir dann unser ganzes Leben lang, immer wieder neu.

Über manches ärgern wir uns vielleicht, z.B. wenn ich dann doch wie meine Mutter klinge – und dabei wollte ich das doch ganz anders machen mit meinen Kindern. Über anderes sind wir vielleicht erfreut oder erstaunt: Da hat einer die künstlerische Ader der Großmutter geerbt, und die Tochter scheint ganz die Geduld des Vaters zu besitzen. Man kann sein Leben als Entdeckungsreise des eigenen Erbes betrachten.

Wie ist es dann, Erbe Gottes zu sein? Wenn Paulus schreibt, dass wir Kinder ja Erben Gottes sind, so spricht er uns als erwachsene, rechtsfähige Menschen an, nicht als kleine von den Eltern abhängige Kinder. Paulus nutzt mit dem Bild des Erben ein starkes antikes Bild, das für Freiheit und Selbstbestimmung steht. Mich macht es neugierig, dem nachzusinnen, was es für mich und mein Leben hier und heute bedeuten kann, wenn ich mich als Erbin Gottes betrachte.

Was ist mein Erbe, welche göttlichen Wesenszüge gilt es zu entdecken? Mir fällt v. a. eine Geschichte aus dem Alten Testament ein, in der mich Gott fasziniert: Er schickt die Sintflut, und danach reut sie ihn. Er kann seine Perspektive verändern. Neue Perspektiven entdecken und den Mut haben, neue Entscheidungen zu treffen, das wünsche ich mir immer wieder aufs Neue. Welche göttlichen Wesenszüge entdecken Sie an sich? Vielleicht die Fähigkeit, Gemeinschaft zu stiften oder andere zu ermutigen, über sich selbst hinauszuwachsen? Sicher fallen ihnen Geschichten und göttliche Wesenszüge an sich und anderen auf. Gehen Sie auf Entdeckungsreise!

Susanne Hennrich, Pfarrerin in Halle | Foto: S. Hennrich
Autor:

Online-Redaktion

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