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Wort zur Woche
Das habe ich nicht verdient

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Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
1. Petrus 5, Vers 5b

Es soll ein richtig schöner Tag werden, dieser 50. Geburtstag mitten im Sommer. Schon so lange freut sie sich darauf. Alle sollen kommen: Familie und Freunde – und auch die Kirchengemeinde weiß schon längst Bescheid – und alle sind herzlich eingeladen.

Von Ulrike Becker

Dass sie sich mit ihr freuen können an diesem Tag, das wünscht sie sich so sehr. Denn es ist doch alles so richtig gut im Moment.

Aus den Kirchengemeinden gibt es viel Schönes zu berichten, positive Rückmeldungen erfreuen ihr Herz. Die Kinder gehen erfolgreich ins Leben. Sie ist gesund und hat Lust auf Neues und genug Kraft.
Ein Gartenfest mit fröhlichen Menschen, Lampions, Essen und Trinken, Chor-und Posaunenklängen soll es werden. „Ich bin ein gesegneter Mensch.“ Das denkt sie und das fühlt sie auch. Und dann kommt der Tag, auf den sie so lange gewartet hat.

Doch der erste Blick aus dem Fenster lässt sie zurückweichen. Der Pavillon für die Feier ist durch den massiven Regen zusammengebrochen. Graue Wolken überall und der Himmel so dunkel, als wolle es Nacht werden.

Nein, so hat sie sich das nicht vorgestellt. „Weißt du, Gott, ich mache doch so viel für dich. Ich habe mein ganzes Leben in deinen Dienst gestellt, und nun das. So ein kleiner Wunsch von mir könnte doch mal in Erfüllung gehen! Das habe ich doch verdient!“

Sie ist so tief enttäuscht, dass sie voller Groll Gott verantwortlich macht für dieses schreckliche Regenwetter, obwohl sie weiß, wie dumm und kindisch das ist. Das Sommerfest zum 50. fällt ins Wasser. Alles wird ganz anders als erträumt. Aus dem Himmel fallen den ganzen Tag viele dicke Regentropfen.

Mit ihnen tropft nach und nach eine Botschaft in ihr Herz: „Nimm dich nicht so wichtig. Komm zurück in die Realität. Meinst du wirklich, du hast das alles selbst verdient? Meinst du wirklich, du kannst Ansprüche anmelden bei Gott?

Alles, was du hast und alles, was dich erfreut und was dir glückt, ist doch nur geschenkt! Es ist ein Geschenk Gottes voller wunderbarer, großer Gnade.

Die Autorin ist Pfarrerin in Hildburghausen.

Foto: U. Becker
Autor:

Online-Redaktion

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