Wort zur Woche
Der schwere Weg zum Frieden
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Matthäus 5, Vers 9
Der Frieden ist ein teures Gut. Der drittletzte Sonntag im Kirchenjahr wird in unserer Evangelischen Kirche inzwischen als „Friedenssonntag“ gefeiert.
Von Oliver Behre
Ich meine: Das ist eine gute Entscheidung, denn am Thema Frieden wird konkret, was es mit dem Reich Gottes auf sich hat.
Freilich darf man es sich mit dem Thema Frieden nicht zu einfach machen. Friede kann nur nachhaltig und tragfähig sein, wenn er auf allen Seiten als „gerecht“ akzeptiert und nicht die Saat für den nächsten Konflikt gesät wird. Ein Frieden, der diesen Namen verdient, bedarf immer eines Prozesses der Aussöhnung zwischen den Konfliktparteien. Und darin liegt die eigentliche Herausforderung!
Wie das aktuell zwischen der Ukraine und Russland oder zwischen Israel und den Palästinensern möglich werden soll, steht infrage.
Ganz gewiss nicht in der Art eines „billigen Friedens“, in der eine Seite, deren Völkerrecht verletzt wird, dazu gedrängt wird, „Frieden zu machen“ und damit allein gelassen wird. Wenn wir Frieden wollen, darf das nicht auf Kosten anderer geschehen, sondern auch die Weltgemeinschaft muss bereit sein, die Kosten mit zu tragen, die ein Ausgleich der Interessen verursacht.
Aber ist es nicht besser, in den Frieden zu investieren als in den Krieg?
Wie schwer es sein kann, zum Frieden zu gelangen, lässt sich auch im privaten Bereich erleben. Jesu Weg, Streit zu beenden, ist hier der Weg der Vergebung. Das jedoch ist nur für den einfach, der selbst nicht betroffen ist. Durch Vergebung zur Versöhnung und zum Frieden zu kommen, ist aus eigenem Vermögen kaum möglich.
Doch es kann sich da vollziehen, wo aus Menschen Kinder Gottes werden und wo Gottes Geist uns zum Frieden leitet, indem er uns zu seiner Gerechtigkeit führt.
Darum ist die Fähigkeit, Frieden zu stiften, nach Jesus ein Ausweis dafür, Gottes Kind zu sein.
Der Autor ist Pfarrer im Evangelischen Kirchengemeindeverband Zörbig.
Autor:Online-Redaktion |
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