Predigttext
Die Baustelle Gottes

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„Jesus Christus ist der Eckstein, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst.“Epheser 2, Verse 20+21

Kirche ist Baustelle. In diesem Bild stehen uns wohl Kräne, Baumaschinen, Container, Lärm und aufgewirbelter Staub vor Augen. Aber man rennt nicht wegen jedem Dreck auseinander.

Von Michael Nicolaus

Der Ton ist nicht selten rau. Doch reden muss man miteinander. Der Zimmermann mit dem Maurer und Architekten. Man muss sich abstimmen. Sonst droht doppelte Arbeit oder gar Pfusch.

Die Unterbringung der Arbeiter: Container, Pensionen, jedenfalls nicht trautes Heim. So vorläufig ist Kirche, auch im Sinne von „vorangehen“, Pionierarbeit, sich in die Bresche werfen.

Der verhaltene Stolz ist in diesen Worten nicht zu überhören: Ja, ich bin stolz, nicht an einem Gefängnis, sondern an einer Kathedrale zu bauen. Ist der Bau fertig, hat das Vorläufige ausgedient.

Unser Tun ist vorläufig, der Bau selber nicht. Noch wird gebaut, doch die Aufmerksamkeit ist dabei stets auf das wachsende Gebäude gerichtet. Das bleibt, wenn einmal die Baustelle geräumt wird. Wir schauen auf den Bauplan: Christus, der Eckstein.

„Eckstein“ hat eine dreifache Bedeutung: zuerst – Fundament. Ja, die Kirche, unser Frieden mit Gott, gründet sich auf das Leiden und Sterben Christi. „Eckstein“ – da ist auch an den Quader an der Ecke des Gebäudes gedacht. An ihm richtet sich Linie und Lot aus.

Auch das ist Christus für uns: das Maß aller Dinge, Linie für unsere Werte, unser Handeln, Lot für unsere Hoffnung. Und zugleich Schlussstein. Wenn Jesus wiederkommt, ist alles Vorläufige am Ziel.

Wie der Schlussstein in die Krone des Gewölbes gesetzt wird und alle Kräfte und Spannungen des Gebäudes trägt, wird Christus alles in allem sein. Welche ermutigende Vision: Wir bauen nicht am Turm von Babel, sondern am Tempel des Herrn. Wie realistisch und wirklichkeitsnah: Wir sind eine Baustelle!

Ein Bild voller Mühe und Hoffnung. Es wird gebaut: Wir sind also gerade dabei, unaufhörlich zu wachsen. Also schauen wir heute mal nicht in die Statistik, sondern verinnerlichen diesen Zuspruch: „So wächst der Bau, wo Jesus Christus der Schlussstein ist, ineinander gefügt zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes.“

Pfarrer Michael Nicolaus | Foto:  M. Nicolaus
Autor:

Online-Redaktion

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