Wort zur Woche
Die Hoffnung kommt zuerst
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
1. Petrus 1, Vers 3
Ganz der Vater. Schau dir doch die Hände an. Der wird bestimmt auch einmal ein so berühmter Pianist wie sein alter Herr.“ – Was legen Menschen nicht alles an Hoffnungen in Kinder hinein.
Von Matthias Keilholz
Ganze Berufswege werden vorgezeichnet und Rollen fest vergeben, kaum dass der erste Atemzug getan ist. Aber abgesehen davon, dass Kinder ihre eigenen Wege gehen und dafür auch Freiraum brauchen: Gewiss begleitet sie die Hoffnung der Eltern ins Leben hinein.
Statt des im Grunde traurigen „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ sollte es heißen: „Die Hoffnung kommt zuerst.“ Denn damit beginnt das Leben. Eltern hoffen das Beste für ihre Kinder – starke Persönlichkeiten sollen sie werden und glücklich sein.
In der Beziehung zu Gott ist es nicht anders. Ich bin „wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.“ Weil ich lebe, weil meine Beziehung zu Gott lebendig ist, hoffe ich. Ich hoffe, ihn zu entdecken und mehr zu verstehen. Ich hoffe auf gute Gemeinschaft und will mich in sie einbringen. Ich hoffe, dass mein Vertrauen in Gott wächst und ich in den Aufgaben, die er mir gibt, wachse. Ich hoffe, dass Glaube, Hoffnung und Liebe mein Wesen prägen, weil sie mir durch Gottes Barmherzigkeit angeboren worden sind.
Lebendig ist diese Hoffnung, weil Jesus Christus sie trägt. Weil er lebt, hat meine Hoffnung ein Gesicht. Ich schaue Jesus an, der von den Toten auferstanden ist. Seine Beziehung zu Gott kann ich nachahmen, so wie Kinder zuerst dadurch lernen, dass sie ihre Eltern nachahmen.
Das wäre doch etwas, wenn einer über mich sagen könnte: „Der kommt aber ganz nach dem Vater.“ Ungewöhnlich wäre es nicht. Schließlich sind wir als Ebenbilder Gottes geschaffen (1. Mose 1, Vers 27). Wie ein neugeborenes Kind will ich mit dieser Hoffnung weiter wachsen.
Der Autor ist Pfarrer in Wittenberg.
Autor:Online-Redaktion |
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