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Predigttext
Die schärfste Waffe

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Es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.
Hebräer 4, Vers 13

Was empfinden Sie bei der Bildbetrachtung, die dieser eine Satz eröffnet: Gottes Wort gleicht einem zweischneidigen Schwert? Es ist sogar noch schärfer als diese Waffe. Wie ein Skalpell dringt es vor. Geht durch Mark und Bein. Trennend. Richtend. Aus ihm entsteht ein Urteilsspruch. Weil vor ihm die Gedanken und Sinne blank liegen. – Wie geht es Ihnen damit?

In mir steigt das beunruhigende Gefühl auf, schonungslos ausgeliefert zu sein. Was für ein Eingriff in Körper und Seele! Wie lautet letztlich die Diagnose? Was ändert sich, wenn dieses lebendige Wort in mein Leben eingreift? Gott spricht das Lebenswort durch seinen Sohn. Christus kommt. Er ist das Wort. Mit Hand und Fuß, Haut und Haar, mit Hirn und Herzblut. Seine Gegenwart macht den Unterschied. Das Leben steht auf Messers Schneide. Damit es nicht verdirbt.

Darum fünf Aussagen über dieses göttliche Wort, das aus dem einen Menschen zu allen Menschen spricht: Es ist voller Lebensenergie, unübertroffen stark und von einschneidender Wirkung. Es trennt Illusion vom Glauben und enthüllt, was wir auf dem tiefsten Seelengrund verbergen. Christus vermag das. Er allein. Niemand anderes. Weil er es ist, darum werde ich ruhig. Denn die Schärfe der Schneide stellt keine Bedrohung dar. Verdorbenes soll abgeschnitten und entfernt werden. Die OP heißt: „Vergebung“!

Ich denke an das Gleichnis vom Vater und seinen beiden Söhnen. Lukas 15,11-32 erzählt es. Die Weitherzigkeit und das Verzeihen des Vaters spiegelt das Wesen des Christuswortes. Keine Waffe. Aber klare Feststellungen. Beide Jungs gehen ihrer Wege. Entscheiden sich für das, was sie für sich als gut und richtig erachten. Sie machen ihre Erfahrungen. Schmerzliche. Verstörende. Der Jüngere landet schließlich in der Gosse, der Ältere im Seelenverlies seines Missmutes.

Alles kommt ans Licht. Taten und Untaten werden aufgedeckt. Am Ende rechnet der Vater ab. Er gibt ein Fest. Ein Fest des Lebens. Für beide. Denn der Verlorene ist der Wiedergefundene. Wer sich nicht mitfreuen kann, soll in sich gehen. Freude ist doch hochansteckend. Komm und sei dabei! Und der Ältere wird noch umkehren. Solches bewirkt das Christuswort. Es dringt durch. Bis ins Innerste. Damit’s uns gut geht.

Karsten Loderstädt, Pfarrer in Annaberg-Buchholz

Karsten Loderstädt | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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