Wort zur Woche
Diese Frage ist der Maßstab: Was würde Jesus dazu sagen?
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.
2. Korinther 5, Vers 10
Von Thomas Begrich, Oberkirchenrat i. R., Magdeburg
Von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.« So sprechen wir es Sonntag für Sonntag in unseren Gottesdiensten. Glauben wir das noch ernsthaft oder sprechen wir es nur mehr oder weniger gedankenlos mit? Wer glaubt schon an die Hölle? Ja, an den Himmel, da glauben wir alle. »Die Oma ist im Himmel«, so wird es kleinen Kindern erzählt, wenn sie nach dem Tod der Oma fragen. Ja, sogar Hund und Katze werden in den Himmel versetzt. »Und von dort schauen sie auf uns herunter …« So aber ist es bestimmt nicht. Nur wie es ist, das weiß niemand.
Hieronymus Bosch versuchte das einst mit seinen wunderbaren und gewiss erschreckenden Altarbildern zu ergründen. Aber so ist es wohl auch nicht. Das übersteigt nun einmal unsere Vorstellungskraft und darum entzieht es sich auch irgendwie unserem Glauben. Vor seinem Richterstuhl stehen? Und doch ist es etwas, das wir nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten.
Wenn wir auch auf die Gnade durch unseren Herrn Jesus Christus vertrauen dürfen, so ist sie doch nicht wie ein Wegwerfartikel: billig zu haben. Und wenn man sie mal braucht, holt man sie sich wieder. Das Leben als Christ will ernst gemeint sein. In unserem Alltag. Paulus weiß das, darum bekräftigt er das wiederholt: »Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.« (Kol 3,17) Das ist eine nicht geringe Herausforderung! Er mahnt uns damit sehr ernst, jederzeit christlich zu handeln und christlich zu reden. Verantwortlich. Martin Niemöller hatte einst sein Leben geändert, als er das erkannte, und so fragte er sich immer wieder: Was würde Jesus dazu sagen? Das ist der Maßstab. Und das kann man sich sogar wieder vorstellen. Denn darauf kommt es an, sich an etwas halten zu können, hier und heute. Wenn wir so leben wollten, dann, ja dann können wir wohl auf seine Gnade hoffen, wenn wir einst vor seinem Richterstuhl stehen sollten. Und das könnte ja schon morgen sein …
Autor:Online-Redaktion |
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