Wort zur Woche
Drei sind eins – Wie soll man die Trinität malen?
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
2. Korinther 13, Vers 13
Es war einmal ein Künstler, der versuchte, die Trinität Gottes in einem Gemälde darzustellen.
Von Katharina Freudenberg
Er wollte die Einheit und die Vielfalt, die in der Dreieinigkeit vorhanden sind, einfangen. Doch je mehr er malte, desto mehr spürte er die Schwierigkeiten und Grenzen seines Vorhabens. Der Künstler malte drei Personen, die miteinander verbunden waren. Aber etwas fehlte. Das Bild fühlte sich flach an, es konnte die Tiefe und Komplexität der Trinität nicht einfangen. Der Künstler fühlte sich frustriert.
Eines Tages traf er auf einen alten Weisen, der die Schwierigkeiten des Künstlers erkannte. Er sagte: "Mein Freund, du versuchst etwas darzustellen, das in unserer begrenzten Welt nicht vollständig erfasst werden kann. Die Trinität Gottes ist so viel größer und tiefer, als wir es je verstehen können." Der Künstler war entmutigt, aber der Weise fuhr fort: "Das bedeutet nicht, dass du aufhören solltest, es zu versuchen. In deinem Streben nach Wahrheit und Schönheit kannst du eine Ahnung von der Trinität vermitteln, auch wenn du sie nicht vollständig erfassen kannst."
Mit veränderter Perspektive kehrte der Künstler zu seinem Gemälde zurück. Diesmal malte er nicht nur die drei Personen, sondern er fügte auch Linien, Muster und Farben hinzu, die sich miteinander verflochten. Das Bild war immer noch unvollkommen und konnte die Trinität nicht vollständig darstellen, aber es fing einen Hauch von ihrem Geheimnis und ihrer Schönheit ein.
Diese Geschichte über die Trinität entstammt einem längeren Gespräch, das ich mit Chat-GPT geführt habe. Dieses Programm, das mithilfe künstlicher Intelligenz kommuniziert, verfügt über ein unfasslich großes Datenvolumen. Aber auch dieses neuartige Genie kann das Geheimnis der göttlichen Trinität nicht lösen. Die Dreifaltigkeit Gottes bleibt ein Mysterium, das wir zwar rational nicht völlig durchdringen, dem wir aber im schöpferischen Tun, in der Natur oder im Gebet begegnen können.
Die Autorin ist Pfarrerin auf einer landeskirchlichen Pfarrstelle an der Universität Halle.
Autor:Online-Redaktion |
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