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Rezension
Fantasievoller Ausflug in die Ewigkeit

Ist nach dem Tod alles vorbei oder kommt da noch etwas? Diese Frage beschäftigt alle Menschen zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Leben. Christen, wann immer sie das Glaubensbekenntnis sprechen, versichern sie sich der Auferstehung der Toten und des ewigen Lebens. Erstaunlicherweise glauben laut Umfragen rund zwei Drittel, dass nach dem Tod etwas kommt. Und das sind gewiss nicht nur Christen.
Was uns nach dem Tod erwartet, darüber vermag allerdings kein Mensch Auskunft zu geben. Die Vorstellungen von der Ewigkeit im Jenseits jedoch blühen bunt und vielfältig. Mit seinem Buch „100 Dinge, die du nach dem Tod auf keinen Fall verpassen solltest“ lädt der Theologe Fabian Vogt zu einer Reise durch das Jenseits ein und verspricht dabei interessante Abenteuer.
Er beruft sich auf Erfahrungen von Menschen nach einem Nahtoderlebnis sowie auf Passagen in Filmen und Romanen. Mit diesen geht der Autor sehr kreativ um, was in Überschriften zum Ausdruck kommt wie „Zum Überflieger werden“, „Filmstar für einen Augenblick“, „Begrüßungscocktail über den Wolken“ oder „Familienzusammenführung“. In den entsprechenden Kapiteln beleuchtet er das Phänomen, wenn in den letzten Minuten das ganze Leben an dem Sterbenden vorüberzieht, oder er berichtet von der weit verbreiteten Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit den Angehörigen im Himmel.
Die Bibel selbst ist voller Bilder vom Jenseits. Sie überschlägt sich vor Glück mit ihren Schilderungen von dem himmlischen Jerusalem, wenn der alte Himmel und die alte Erde vergangen sind und alles neu wird. Der Seher Johannes beschreibt in der Offenbarung des Neuen Testaments detailliert den Thronsaal, in dem es blitzt und donnert, Fackeln leuchten und Gesänge erklingen.
Und der Apostel Paulus schreibt den Korinthern: „Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden.“ (1. Korinther 15,51)
Von einem Festmahl ist die Rede, aber auch von einem Ort der Verdammnis, wo Heulen und Zähneklappern sein wird, vom Jüngsten Gericht.
Neben den biblischen Bildern geht es ebenso um jüdische und islamische Vorstellungen von der Ewigkeit wie um Traditionen anderer Kulturen und Völker sowie um märchenhafte Perspektiven.
Insgesamt 100 „Glanzstücke der weltweiten Vorstellungen, Vermutungen und Erwartungen“ von der Welt jenseits des Lebens präsentiert die Publikation. Erfrischend geschrieben. Vogt interpretiert die Bilder erfinderisch neu. Der Titel des Buches kommt freilich reichlich reißerisch daher und sollte nicht so ernst genommen werden. Denn wer vermag schon auszumachen, ob die vielfältigen, zum Teil verblüffenden Ideen vom Leben nach dem Tod der Wahrheit entsprechen oder nur Hirngespinste, Spekulationen und Luftschlösser sind?
Als kulturgeschichtlicher und religionskundlicher Abriss der Vorstellungen und Traditionen vom Leben nach dem Tod sind die Porträts eine anregende und unterhaltsame Lektüre. Entgegen oft düsterer und trauriger Abhandlungen über den Tod lädt das Buch von Fabian Vogt zu einer ungewöhnlich fantasie- und humorvollen Auseinandersetzung mit der irdischen Vergänglichkeit ein.
Sabine Kuschel

Vogt, Fabian: 100 Dinge, die du nach dem Tod auf keinen Fall verpassen solltest, bene-Verlag, 254 S.,              ISBN 978-3-96340-043-8, 15 Euro

Autor:

Online-Redaktion

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