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Worte zum Tag aus Meran
Freitag, 3. April

Einen guten Start in den Tag! | Foto: mnplatypus

Wohl dem Volk, das jauchzen kann! Herr, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln.
Psalm 89,16

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5, 8-9

Ganz empört stand unser Mesner Luis in meinem Arbeitszimmer und schimpfte über jene, die in der zurückliegenden Nacht wiederholt den Kinderspielplatz verwüstet hatten. An der Kirchenmauer leuchtete in großen roten italienischen Lettern ein Graffitispruch über die Legalisierung von Drogen. Unzählige leere Flaschen, Verpackungsmüll und auch ein paar Einwegspritzen lagen im Gelände verteilt. „Der Nachbar hat sich auch über den Lärm in der Nacht beschwert, mit Hunden seien sie dagewesen…“ Wir überlegten ob wir den Spielplatz schließen müssten, ob wir die Polizei einschalten oder einen Wachdienst einrichten sollten. Doch dann entschieden wir uns für ein ganz einfaches Mittel: „Licht“! „Das Böse liebt die Dunkelheit und meidet das Licht!“ Und so installierten wir eine neue Beleuchtungsanlage mit Bewegungsmeldern, die beim Begehen des Platzes den gesamten Spielplatz tageshell erleuchten lässt. Seit diesem Tage ist nie wieder etwas vorgefallen.

Diese Geschichte vom Spielplatz wird sich hier in Meran noch oft erzählt, wie das Licht die dunklen Gestalten verscheuchte. Aber mit dem Licht in unserer biblischen Tageslosung ist viel mehr gemeint. Im „Lichte Gottes“ als „Kinder des Lichtes“ wandeln meint, dass wir auch ohne künstliches Licht diese Welt heller machen können. Durch uns will Gott leuchten und strahlen. Durch uns soll diese Welt mehr Gerechtigkeit, Güte und Wärme empfangen. Durch uns soll Gottes Liebe nahbar und erfahrbar werden, dass können viele in diesen Tagen spüren und erleben.
Gestern sah ich in einem Bericht Im Mitteldeutschen Rundfunk, wie sich Ärzte und Pfleger aus der Jenaer Uniklinik auf den Weg in ein Krankenhaus nach Neapel machten. Sie wollen dort vor Ort in der Not helfen. Auf der Promenade vor unserem Pfarrhaus nahm ein Polizist einem alten Herrn die schwere Tasche ab und half ihm beim Tragen seines Einkaufes. Dieses Lächeln des Herrn werde ich nicht vergessen. Eine Dame aus der Gemeinde erzählte mir von einem Brief ihrer Tochter, die nach Jahren des Streites um Versöhnung bat. Das sind für mich wahre Lichtmomente, da geht einem ein Licht auf…

Es gibt diese Lichtmomente bei einem jeden von uns. Ein Lächeln, ein freundliches Wort, eine gutgemeinte Geste, das macht etwas mit uns. Haben Sie nicht auch so ein Berg an ungeschriebenen Postkarten in ihrem Schrank, die man aufhebt für den Fall der Fälle? Heute wäre eine gute Gelegenheit einen kleinen Lichtblick zu verschicken.

Pfrarrer Martin Krautwurst

Täglich versorgt der Autor seine Gemeinde in Meran (Südtirol) mit einem Wort zum Tag, oft mit einer konkreten Handlungsaufforderung. Zu lesen sind seine Andachten auch auf meine-kirchenzeitung.de

Autor:

Online-Redaktion

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