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Predigttext
Geschichte von Gnade

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Der Herr wird Richter sein zwischen mir und dir und mich an dir rächen, aber meine Hand soll nicht gegen dich sein.1. Samuel 24, Vers 13


Frühling oder Sommer? Wenn ich mich entscheiden müsste, dann müsste ich eine Weile überlegen. Doch, der Sommer ist für mich die schönste Jahreszeit von allen. Ja, auch die anderen haben ihren Reiz und ihre unverwechselbaren Schönheiten, aber nie fühlt sich das Leben so leicht an wie im Sommer.

Von Peggy Rotter

Ja, der Sommer ist eines der schönsten Geschenke, die Gott mir macht. Also, wenn ich mich entscheiden müsste: der Sommer!

Und was denke ich bei Menschen? Sympathisch oder unsympathisch? Die Entscheidung fällt oft innerhalb weniger Sekunden. Auch moralische Urteile werden schnell gefällt. Ich neige manchmal dazu, zu wissen, was verwerflich ist, und zeige meine Verachtung entweder lautstark oder subtil.

Der 4. Sonntag nach Trinitatis warnt vor zu schnellen Urteilen. Denn niemand ist fehlerfrei, und jeder von uns benötigt Großzügigkeit und Nachsicht. Nur Gott ist der wahre Richter. Jesus ermutigt uns daher zum Vergeben: Wenn wir im Bewusstsein leben, dass Gott uns barmherzig entgegenkommt, können wir versuchen, versöhnt zu leben. Sogar David verschonte Saul, obwohl dieser ihn töten wollte.

In 1. Samuel 24 geht es um die Begegnung zwischen König Saul und David in der Höhle von En-Gedi. David hat die Gelegenheit, Saul zu töten, entscheidet sich jedoch dagegen und zeigt stattdessen Gnade. Dies zeigt Davids Loyalität zu Gott und seine Weigerung, sich selbst zum König zu machen, obwohl er die Möglichkeit dazu hatte. Es ist nicht nur eine „Entscheidungsgeschichte“, sondern auch eine Perikope der Vergebung, der Gnade und des Willens, Gottes Gebote über menschliche Rache zu stellen.

Frühling oder Sommer? Sympathisch oder unsympathisch? Vielleicht muss man sich manchmal auch gar nicht entscheiden?! Wir werden den Sommer unseres Lebens nicht verpassen, wenn wir ihm eine Chance geben, von uns wahrgenommen zu werden, ihn feiern und dankbar sind.

Irgendwann ist auch diese Jahreszeit vorbei, die Schule geht wieder los, und die Blätter werden bunt. Wenn wir die Geschenke des Sommers angenommen und in unserer Seele verankert haben, dann sind wir gut ausgerüstet, auch für die anderen Zeiten.

Peggy Rotter, Landesjugendpfarrerin in Anhalt | Foto: Thomas Ruttke
Autor:

Online-Redaktion

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