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Predigttext
Gottes klare Ansagen

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Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der Herr.3. Mose 19, Vers 18


Wie es gut gehen kann im Mit-einander, davon spricht Gott. Er weist Mose an, den Fahrplan für ein gelingendes Leben seinem Volk zu übermitteln. Zwanzig Aufforderungen reihen sich aneinander. Sie sind der Inhalt des aktuellen Predigtwortes aus dem 3. Buch Mose.

Von Karsten Loderstädt

Gott gibt keine Tipps, keine Ratschläge, keine Gedankenanstöße. Gott weist an: „Du sollst!“. Er darf das. Er hat das Sagen. Er spricht Klartext. Woher nimmt er das Recht dazu? Was legitimiert ihn? Er antwortet eindeutig: „Ich bin der Herr.“

Im Focus des Kataloges steht die Liebe. Die Verhaltensweisen des Menschen leiten sich aus ihr ab. Die Liebe ist das Zentrum, die Grundlage, das Fundament. Gott ist die Liebe.

Er verschenkt sie weiter. Und darum erwartet der Herr von seinem Gegenüber selbstverständlich Liebe. Sie zeigt und äußert sich auf unterschiedliche Weise.

Eine der Liebesweisen heißt: „Menschlichkeit.“ Ein großes Wort für das, was oft klein und unspektakulär beginnt. Nämlich, dass wir einander sehen, aufeinander hören, dass wir uns in der Auseinandersetzung respektvoll begegnen, dass die Achtung in aller Verschiedenheit nie verloren geht und dass uns Freude und Dankbarkeit einen.

Menschlichkeit kennt keine Obergrenze, weil sie maßloser Liebe entspringt. Freilich müssen wir es uns stets aufs Neue trauen: Uns selbst zu lieben und den Mitmenschen auch, egal wer er ist und wo er herkommt.

Ich nenne das ein Abenteuer. Das Leben von Jesus gleicht einer einzigen Abenteuerreise. Von Bethlehem bis Golgatha. Er bittet uns, mitzukommen und an seiner Seite zu bleiben.

Eva Zeller schreibt: „Die Liebe ist lächerlich. Sie reitet auf einem Esel über ausgebreitete Kleider. Man soll sie hochleben lassen, mit Dornen krönen und kurzen Prozess machen. Sie ballt nicht die Faust. Sie steigt nicht herab. Sie hilft sich nicht selbst. Sie dient als Kugelfang. Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit. Sie ergreift Partei für die Ausgebeuteten. Daher ist es lebensgefährlich, sich mit ihr einzulassen. Sie könnte nämlich Bewusstsein bilden und den Lauf der Dinge durchkreuzen. Nun aber bleibt Glaube, Liebe, Hoffnung. Diese drei. Aber die Liebe ist das schwächste Glied in der Kette, die Stelle, an welcher der Teufelskreis bricht.“

Karsten Loderstädt, Pfarrer in Siebenlehn | Foto: K. Loderstädt
Autor:

Online-Redaktion

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