Wort zur Woche
Habt Mut und seht nach oben
Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Lukas 21, Vers 28
Wir leben im Advent zwischen den Adventen. Wir feiern das, weil uns erzählt wurde, dass da etwas sehr Schönes geschah. Aber auch, weil wir hoffen, dass irgendwann einmal etwas sehr Schönes kommen wird.
Von Sophie Kersten
Aber: Was wird kommen? Der letzte Advent, die letzte Ankunft Gottes bei den Menschen, die wird kommen. Wenn jeder Raum, alle Zeit ihr Ende finden, wird Gottes Ewigkeit unseren Raum und unsere Zeit in sich aufnehmen. Und damit auch uns selbst.
Auch die Jünger Jesu fragten, eher ängstlich als neugierig: Was kommt dann? Sie sehen den Tempel in Jerusalem, aber hören von Jesus, dass kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Die Schönheit von allem, was sie umgibt: Vergänglich. Folgt das Ende von allem? Jesus sagt ihnen: Lasst euch nicht aus der Lebens-Ruhe bringen. Es wird Kriege geben, Unruhen, Naturkatastrophen, Krankheiten, sogar kosmische Zeichen. Ihr werdet verfolgt werden um meinetwillen, und viele werden das Ende heraufbeschwören – aber all das darf und soll euch nicht vom Leben abhalten. Sondern seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Wenn es zum Schlimmsten des Schlimmsten kommt, was Menschen sich vorstellen können, zum Untergang von all dem, was „das Leben“ bedeutet: Selbst dann sind wir nicht verloren. Kraft und Herrlichkeit Gottes werden dann regieren. Wir können aufsehen, uns aufrichten, jegliche Lebens-Last abwerfen. Denn was auf uns zukommt, ist Erlösung. Erlösung von allem, was je das Leben bedroht, kleingemacht oder geängstigt hat. Selbst das Allerärgste verliert jegliche Bedrohlichkeit. Jede Angst, wirklich jede, geht unter. Hier ist nur noch Gott, der uns in Christus nahe ist. Da ist kein Zorn mehr, keine Rache, keine Krankheit, kein Hass. Nur noch Gott, die Liebe, in der Person Jesu Christi. Habt Mut! Was das Leben auch bringen mag an Vorzeichen des Untergangs, sogar der Untergang selbst wird uns nicht zerstören. Der letzte Advent Gottes ist nichts, das wir fürchten müssen. Er ist Erlösung.
Die Autorin ist Pfarrerin in Bad Klosterlausnitz.
Autor:Online-Redaktion |
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