Predigttext
Hoffnung für Israel und uns
So werden viele Völker und mächtige Nationen kommen, den Herrn Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den Herrn anzuflehen.Sacharja 8, Vers 22
Preußenkönig Friedrich der Große hielt nicht viel von Religion und Kirche. Gern spöttelte er über Dinge des Glaubens. Seinen Leibarzt fragte er einmal: „Doktor, nenn’ er mir einen Gottesbeweis, wenn er kann.“ – Er antwortete: „Majestät, die Juden!“
Von Albrecht Schödl
Für die einen ist es ein Gottesbeweis, für die anderen ein Stein des Anstoßes. Die wechselvolle Geschichte des jüdischen Volkes fasziniert und polarisiert. Nach über 75 Jahren Staatsgründung befindet sich der Staat Israel immer noch im Verteidigungsmodus gegenüber seinen Nachbarn, die ihm das Existenzrecht absprechen.
Ganz anders lesen sich da die hoffnungsvollen Verheißungen für Israel bei Sacharja. Am Ende wird offenkundig: Gott hält an der Erwählung seines Volkes fest. Durch den Lauf der Geschichte ist er mit dem jüdischen Volk verbunden. Israel erlebt Gottes sichtbare Zuwendung. Sein Name „Immanuel“ wird zum Werbeprogramm; er bedeutet „Gott mit uns“. Denn durch die Juden wird der Segen Gottes auf alle Völker kommen. Weil sich wie ein Lauffeuer herumsprechen wird, dass Gott mit diesem Volk ist, wird das Gottesvolk zum Vermittler.
Anschaulich und handgreiflich wird beschrieben, wie wir uns das vorstellen können, wenn die Geschichte auf das große Ziel Gottes zugelaufen ist: Die Menschen außerhalb Israels werden wieder nach Gott fragen. Ihre Sehnsucht wird sich dafür auf Jerusalem und das jüdische Volk richten. Groß wird das Verlangen nach dem Gott Israels sein. So groß, dass die Menschen froh sind, wenn sie auch nur einen Juden beim Zipfel seines Gewandes ergreifen können, um sich von ihm zum Herrn Zebaoth bringen zu lassen.
Zu schön, um wahr zu sein? Was haben die großen Verheißungen mit unserer Situation heute zu tun? Hand aufs Herz: Diese Spannung gehört zum Glauben, dass die Welt um uns herum ganz anders tickt. Derartigen Zumutungen war schon Abraham ausgesetzt, der zum Vater des Glaubens geworden ist. Er vertraute – gegen den Augenschein – der Verheißung Gottes. Diese Einladung zum geduldigen Hoffen auf Gottes Zusagen gilt auch uns: Schon heute können wir diesen Zipfel ergreifen: Jesus, der „Gott mit uns“, führt uns an der Seite Israels zum Ziel.
Autor:Online-Redaktion |
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