Ihr werdet euch freuen
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
1. Petrus 1, Vers 3
Es ist Sonntagnachmittag. Das Telefon klingelt, meine Schwester ruft an. »Kannst du kommen, Vater geht es plötzlich sehr schlecht.« Schnell fahre ich zu ihm. Wie gut, dass ich an seiner Seite sein kann. Wir reden, dann singen wir sogar noch Lieder, die er mag. Ich lese ihm etwas vor. Es sind Geschichten aus seinem Leben. Ich spreche ein Gebet. Wir beten das Vaterunser. Im Namen Gottes spreche ich ihm den Segen zu. Ich halte seine Hand.
Zwei Tage später. »Nun liegst Du vor mir, Vater, dein starker Lebenswille hat deinen Körper verlassen. Noch einmal lege ich meine Hand auf die deine. Deine Hand ist noch ganz warm. So viele Erinnerungen kommen mir in den Sinn. Weißt du noch wie wir, als ich noch klein war, Sonntag für Sonntag spazieren gingen? Wie du mir jeden Baum erklärt hast, wie wir Pilze sammelten? Ich erinnere mich daran, dass du nie geschimpft hast, wenn ich einen Eintrag ins Hausaufgabenheft bekam. Du hast mir nach bestandener Fahrprüfung sofort den Autoschlüssel übergeben und sagtest: ›Hier, von nun an fährst du, du kannst das.‹ Viele Erinnerungen sind in mir und ein tiefer Schmerz ist in meinem Herzen. Du bist gestorben, Vater.«
Gemeinsam mit meinen Geschwistern stehe ich am Totenbett unseres Vaters. Tiefe Trauer erfüllt uns. Ich spreche ein Gebet für ihn und für uns. Im Namen Gottes segne ich meinen Vater mit dem Sterbesegen und bin gewiss, dass er nun bei Gott ist. Ich spüre, wie mir dieser Glaube Kraft gibt. Er stärkt mich für den schweren Weg, der vor uns liegt.
Im 1. Petrusbrief 1,3 lesen wir von einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Wie gut das tut, mich inmitten schwerer Zeiten an dieser lebendigen Hoffnung festzuhalten, die wir durch die Auferstehung Jesu haben. Ich spüre, wie zwischen Trauer und Schmerz dennoch Neues wachsen kann. Vielleicht eines Tages so, wie es im Petrusbrief heißt: »Ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.« (1. Petrus 1,8) Was für eine wunderbare Verheißung für die Christen von damals, was für eine wunderbare Verheißung für uns.
Gisela Merkel-Manzer
Autor:Online-Redaktion |
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