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Wort zur Woche
Kein Märchen: Wir halten die Sterntaler bereits in Händen

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Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.
Johannes 1, Vers 16


Weihnachtszeit ist für meine kleine Nichte und mich auch Märchenzeit. Wir lieben Märchen. Auf den Flügeln der Fantasie reisen wir mit ihnen in andere Welten, in denen es – wie soll es anders sein – immer ein Happy End gibt. Sterntaler hat uns besonders berührt: Ein kleines Mädchen, deren Vater und Mutter verstorben waren, war so arm, dass ihr nur noch ein Stück Brot, eine Mütze und die Kleider auf dem Leib geblieben waren. Eines Abends ging sie voller Gottvertrauen in die weite Welt hinaus. Hier begegneten ihr Menschen, die noch weniger hatten als sie. „Ich habe Hunger“, sprach ein alter Mann zu ihr. Ihr Besitz war zwar klein, doch ihr Herz riesen-groß. Und so verschenkt das Mädchen das Wenige, das ihr noch geblieben war: Brot, Mütze, Kleider. Am Ende war sie nackt. Ihr letztes Hemd hatte sie gegeben. Inzwischen war es Nacht geworden. Doch plötzlich ereignet sich Unglaubliches. Der Himmel öffnet sich. Sie trägt wieder ein Kleid und unendlich viele Taler fallen von den Sternen. Schnell greift sie die Enden ihres neuen Kleides und fängt damit alle Taler auf. Und sie lebte reich bis ans Ende ihrer Tage.

Wie schön wäre es, einmal Sterntaler zu sein, wenn sich nur einmal der Himmel öffnen und alle Probleme gelöst sein würden bis zum Ende meiner Tage! Doch egal wie viele Taler ich hätte, ich könnte mir eben doch nicht alles erkaufen, erst recht nicht ein glückliches Herz, wie es das Mädchen im Märchen hatte. Doch eigentlich könnten wir wie Sterntaler sein. Wir haben es bereits jetzt schon: das Happy End. Wir müssen nicht auf das Ende unserer Geschichte warten. Der Wochenspruch beschreibt es.

Meine Augen und mein Herz schauen auf dieses übergroße Geschenk. Ich werde mir dessen wieder bewusst, öffne mich, wie das kleine Mädchen ihr Kleid, erhalte Gnade. Mein Herz wird erfüllt. Ich bin glücklich und überreich beschenkt. Kein Geld der Welt vermag dies, keine Sorgen können es mir nehmen. Es ist Gottes Happy End für jeden, der es empfangen will, mitten im Heute: seine Gnade.

Constanze Lenski, Pfarrerin im Pfarrbereich Schkölen-Osterfeld

Autor:

Online-Redaktion

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