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Wort zur Woche
Kirche gehört zum Leben und wächst durch Gottes Geist

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll.
Jesaja 6, Vers 3

Von Pfarrerin Dorothea Knetsch, Klinikseelsorgerin in Weimar

Die ältere Frau im Krankenbett freut sich, dass »die Kirche« vorbeikommt. Sie erzählt davon, wie wichtig es ihr war und ist, dass Kirche zu ihrem Leben dazugehört. Aber sie erzählt auch, dass es sie traurig macht, wie wenige noch in den Gottesdienst kommen. Ein bisschen Vorwurf klingt vielleicht auch mit. Warum kommt von denen keiner?
In den Zeitungen lese ich von verschiedenen Gottesdienstprojekten. Neue Formate werden gesucht und erprobt, damit mehr (junge) Menschen den Weg in den Gottesdienst finden. Warum erreichen wir sie nicht? So fragen viele. Gottesdienstformate zu hinterfragen, ist notwendig. Manches Traditionelle kann man aufgeben, Neues kann erprobt werden. Oft macht es auch mich traurig, dass so vielen evangelischen Christen ihr Glaube nicht wichtig scheint und viele andere gar nichts mehr von Gott wissen. Und da ist es fraglos wichtig, nach anderen Wegen zu suchen. Manchmal habe ich den Eindruck, als würden wir uns immer weiter verbiegen, damit die Gemeindegliederzahlen wieder stimmen. Als könnten kirchliche Mitarbeiter, wenn sie sich nur genug anstrengen, aus eigener Kraft allein erreichen, dass die Kirche wächst. Das macht, mir zumindest, Druck.
Am Sonntag Trinitatis geht es darum, dass Gott sich den Menschen auf verschiedene Weise zeigt. Er ist der Schöpfergott, der sich mir zum Beispiel in der Natur offenbart. In Jesus Christus begegnet mir Gott als Mensch. Durch das Pfingstfest weiß ich, er stärkt mich durch seinen Geist. Und dieser Geist ist es, der, auch durch mich, bewirkt, dass die Kirche wachsen kann. Sein Geist vermag viel mehr als wir ihm zutrauen.
Der Wochenspruch ist kein Plan, kein Soll, das es zu erfüllen gilt, sondern das ist eine Zusage! Gott ist heilig, und alle Lande sind und waren seiner Ehre voll, und sie werden es auch zukünftig sein. Darauf kann ich mich in Weimar in einem Krankenzimmer, beim Besuch eines Patienten, genauso verlassen wie ein Christ in einem gut besuchten Gottesdienst. Gott ist heilig!

Autor:

Online-Redaktion

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