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Predigt
Klein und unscheinbar

Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammen-kamen.
Apostelgeschichte 16, Vers 13

Wieder einmal hat sich nur ein kleines Häuflein Gläubige zusammengefunden, eine Handvoll Frauen. Lohnt sich das überhaupt noch? Die elektrische Bankheizung vermag die Kälte nicht aus der Dorfkirche zu vertreiben, und der Orgel hat die Trockenheit des vergangenen Sommers zugesetzt; sie klingt verstimmt, einige Töne bleiben hängen. Und was wird jetzt gesungen? Aus dem grünen oder aus dem roten oder aus dem blauen? Schwach und zaghaft erklingt das Gotteslob. Aber es erklingt. In aller Unscheinbarkeit. In aller Treue.
Wieder einmal hat sich nur ein kleines Häuflein Gläubige zusammengefunden, eine Handvoll Frauen. Sie haben nicht einmal einen Gebetsraum, treffen sich am Flussufer. Dort stimmen sie Gottes Lob an, in aller Unscheinbarkeit, in aller Treue.
Menschlich gesehen, war damals in Philippi nicht viel zu erwarten. Doch genau an dieser Stelle hat Gott das Christentum in Europa eingepflanzt. Mehr hat Gott nicht gebraucht als dies: einige wenige Menschen, die sich zum Gebet zusammenfanden, und das Evangelium, das Paulus und seine Begleiter verkündigten. Aus diesem winzigen Anfang ist etwas Großes gewachsen durch Gottes Kraft. In Philippi hat Gott Ja zum Unscheinbaren gesagt. So wie es oft schon seine Art war und ist bis heute.
Menschlich gesehen, ist vieles, was wir heute in unseren Gemeinden erleben, wenig spektakulär und mitreißend. Doch wissen wir, ob Gott nicht aus dem Unscheinbaren auch bei uns etwas Großes wachsen lassen will? Er braucht dazu nicht mehr als eine Handvoll Gläubige, die sich in aller Treue zusammenfinden, um ihn zu loben und auf sein Wort zu hören.
Natürlich dürfen es auch viele sein, die sich zum Gottesdienst zusammenfinden! Gott baut sein Reich auf seine Weise. Wem er das Herz öffnet, einer einzigen Frau wie damals in Philippi, oder vielen Menschen auf einmal, wie beim ersten Pfingstfest in Jerusalem, das bleibt sein Geheimnis. An uns ist es, in Treue regelmäßig zusammenzukommen, sein Lob anzustimmen und sein Wirken zu erbitten und zu erwarten.
Barbara Vetter

Autor:

Online-Redaktion

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