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Wort zur Woche
Licht des Lebens im Schatten des Todes

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 Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.
2. Timotheus 1, Vers 10 b

Die Macht des Todes. Corona hat uns gezeigt, wie unverfügbar unser Leben ist: die Reihen der Gräber in Brasilien oder die Särge von Bergamo. Sie verstärken unsere eigene Angst, die wir eben noch wirkungsvoll verdrängt hatten.
Und dann diese Stimme wie aus einer anderen Welt: Christus hat dem Tode die Macht genommen. Das Leben hat schon gesiegt. Osterlieder fallen mir ein. Ostergeschichten. Und das wunderbar tröstliche „Fürchtet euch nicht! Er lebt. Er ist auferstanden!“
Festhalten möchte ich mich daran. Dies alles dem Tod entgegenhalten. Aber dann kommen wieder die Zweifel. – Welch ein Trost, dass es den Zweifler schon bei den Osterzeugen gibt: Thomas. Ich bin nicht allein mit meinem Kleinglauben. Und lerne von ihm: Aus Zweifeln kann Hoffnung werden, „dass das Leben siegt!“
Mir fallen die Worte meines sterbenden Großvaters ein: „So viel Licht, ich sehe so viel Licht!“ Er starb schon lange vor meiner Geburt, aber diese Worte sind mir erzählt worden. Sie begleiten mich. Licht des Lebens im Schatten des Todes. Es gibt viele Botschafter des Auferstandenen, die sich einfach darauf verließen, dass uns die biblischen Zeugen nicht belügen. Die den Auferstandenen gespürt haben als einen, der mit ihnen geht: Lebendig. Tröstlich. Ermutigend. Hoffnung erweckend. Als eine Verheißung, dass Leben mehr ist, als unsere begrenzte Wahrnehmung fassen kann. Dass es unvergängliches Leben gibt. Dass ich mit solch einer Hoffnung vor Augen der Vergänglichkeit des Lebens standhalten könnte. Wer in der Perspektive dieses Lebens glaubt und denkt, der kann nicht anders als dem Leben dienen. Der wird sich einbringen, wo es um die Würde jedes menschlichen Lebens geht. Der Theologe Eberhard Jüngel hat das mal so ausgedrückt: „Ostern ist ein Aufbruch ohne Ende.“ Es ist sozusagen täglich ein neues Hoffen und ein täglich neues Entmachten der lähmenden Todesangst. Ein Weg ins Licht.

Waltraut Zachhuber, Superintendentin i. R., Magdeburg

Autor:

Online-Redaktion

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