Wort zur Woche
Man kann sie sich nicht aussuchen, aber lieben
Wort zur Woche Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.
1. Johannes 4, Vers 21
Liebe erzeugt große Gefühle. Johannes sagt: "Gott ist Liebe!". Er hat die Liebe Gottes in der Begegnung mit Jesus erfahren und erkannte: Liebe ist kein Gefühl, sondern Liebe hat ein Gesicht. Es ist das Bild des gekreuzigten Jesus. In ihm wird Gottes Liebe sichtbar. Liebe ist Hingabe. Gott gibt sich selbst in Jesus für uns.
Aber das muss dann im Leben derer zu sehen sein, die mit Gott leben. Ein Rabbi fragt seine Schüler, woran man erkennen könne, wann es Tag sei. Der Erste antwortet: Wenn man einen Busch von einem Baum unterscheiden könne. Ein anderer meint: Wenn man einen Esel von einem Pferd unterscheiden könne. Nein, sagt der Rabbi: „Es ist Tag, wenn du das Angesicht deines Bruders erkennen kannst. Solange du deinen Bruder nicht erkennst, lebst du noch im Finstern. Wie kann einer Gott lieben, der seinen Bruder übersieht? Er lebt nicht im hellen Licht der Liebe Gottes sondern ist befangen in der Nacht eigener Gedanken.“
Johannes sagt: "Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner.“ Gott lieben zu wollen und gleichzeitig Menschen zu verachten, passt nicht zusammen. Die Bewegung der Liebe Gottes zu uns muss ihre Fortsetzung finden in unserer Liebe zu den Geschwistern.
Die Frage ist aber: Wer sind die Brüder und Schwestern? Johannes zieht den Kreis weit. Es sind nicht nur die Mitglieder der eigenen Gemeinde, sondern ganz allgemein die Menschenbrüder, Nachbarn, Arbeitskollegen, Chef oder Lehrer. Brüder und Schwestern kann man sich nicht aussuchen. Sie sind da, und man muss mit ihnen leben.
Wenn wir jetzt an verschiedene Menschen denken und dabei vielleicht nicht nur freundliche Gedanken haben, dann lassen Sie uns diese Menschen einmal anders sehen. Es könnte sein, dass wir einen von Gott geliebten Menschen entdecken. Ich bin überzeugt: Die Welt wartet auf diese neue Sichtweise der Christen.
Direktor Reinhard Holmer, Diakonissen-Mutterhaus Elbingerode
Autor:Online-Redaktion |
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